Die britischen Behörden haben seit dem Brexit bereits mehreren EU-Bürgern die Einreise ins Vereinigte Königreich verweigert. Darunter sind auch Deutsche. Der Grund sind offenbar neue Migrationsregeln. Wie es aus dem Auswärtigen Amt hieß, ist der deutschen Botschaft in London "eine niedrige einstellige Zahl von Fällen bekannt, in denen deutsche Staatsangehörige nach Einreise vorübergehend am Flughafen festgehalten wurden". Die Betroffenen, die als Einreisegrund jeweils eine Au-Pair-Tätigkeit angegeben hatten, wurden demnach nach mehreren Stunden mit der Auflage entlassen, das Vereinigte Königreich binnen weniger Tage zu verlassen, hieß es weiter. Es seien aber keine Fälle bekannt, in denen Deutsche "über einen längeren Zeitraum festgehalten oder in einer Abschiebehaftanstalt untergebracht worden wären".
Das Online-Portal "Politico" berichtete von mindestens 30 Menschen, darunter sind Deutsche, Griechen, Italiener, Rumänen und Spanier. Einige EU-Bürger seien tagelang in Abschiebehaft festgehalten worden. Das britische Innenministerium wollte sich nicht konkret äußern. "EU-Bürger sind unsere Freunde und Nachbarn, und wir möchten, dass sie bleiben", teilte die Behörde in London auf Anfrage mit.
Das Ministerium verwies auf das sogenannte EU Settlement Scheme, das EU-Bürgern, die bereits vor dem 31. Dezember 2020 in Großbritannien gelebt haben, weitgehend die gleichen Rechte zusichern soll wie vor dem Brexit. Dazu zählen etwa das Recht, im Land zu leben, zu arbeiten und den staatlichen Gesundheitsdienst in Anspruch zu nehmen. Noch bis Ende Juni können Bürger sich darauf bewerben. "Für diejenigen, die vor diesem Datum nicht hier ansässig waren, benötigen wir - wie es die Öffentlichkeit erwartet - einen Rechtsnachweis, um im Vereinigten Königreich zu leben und zu arbeiten", betonte das Ministerium.
n-tv
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