Sputnik V in Deutschland vor dem Aus? Russischer Fonds antwortet der „Bild“

  10 Mai 2021    Gelesen: 722
Sputnik V in Deutschland vor dem Aus? Russischer Fonds antwortet der „Bild“

Medienberichte über die angeblich ins Stocken geratenen Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und Moskau über einen möglichen Kauf des Impfstoffs Sputnik V entsprechen laut dem Russischen Direktinvestitionsfonds (RDIF) nicht der Wahrheit.

Zuvor am Sonntag hatte die „Bild“-Zeitung unter Verweis auf eigene Quellen berichtet, die russische Seite werde den Impfstoff wohl nicht vor August nach Deutschland liefern können. Die Ursache für die Verzögerung ist demnach die komplizierte Beschaffung der nötigen Rohstoffe. Eine Lieferung im Juni oder Juli könne nur erfolgen, wenn Russland eigentlich für Indien vorgesehene Ware im gleichen Umfang kürze. Angesichts der dortigen Lage sei das aber undenkbar.

Die Zulassung des Sputnik-Impfstoffes durch die europäische Arzneimittelbehörde EMA steht noch immer aus.
Der Fonds wies darauf hin, dass der „Bild“-Artikel ein Teil einer Desinformationskampagne sei. Ziel dieser Kampagne sei es zu verhindern, dass der russische Impfstoff auf europäische Märkte gelange.

„Die Verhandlungen mit Deutschland über den Kauf des Impfstoffs werden fortgesetzt. Der Sputnik V-Impfstoff wird möglicherweise im Juni dieses Jahres nach Deutschland geliefert, und zwar nicht zu Lasten der Lieferungen in andere Länder", teilte der RDIF mit.

Die „Bild“-Zeitung habe kürzlich mehr als 15 Artikel über Sputnik V mit falschen Informationen und Links zu anonymen Quellen veröffentlicht, so der Fonds weiter.

Ein RDIF-Vertreter unterstrich außerdem, der Fonds bemühe sich weiterhin um die Zertifizierung des Vakzins bei der EMA – trotz der Versuche einiger großer Pharmaunternehmen und einzelner Politiker, Sputnik V am Eintritt in europäische Märkte zu hindern.

Der russische Impfstoff Sputnik V ist bisher in 61 Ländern mit insgesamt drei Milliarden Einwohnern registriert worden. Wie eine Analyse der Daten zur Covid-19-Impfung vom 5. Dezember 2020 bis 31. März 2021 in Russland ergab, zeigt das Vakzin eine Effizienz von 97,6 Prozent.Das medizinische Fachjournal „The Lancet“ hatte zuvor über 91,6 Prozent Effektivität berichtet.

snanews


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