Ihre große Entfernung zur Sonne macht sie nur für Teleskope sichtbar. Wissenschaftler werden die Vagabunden intensiv beobachten - aber nicht, weil die Kometen gefährlich werden könnten. Die beiden werfen Fragen auf.
Komet P/2016 BA14, ein gut hundert Meter dicker Trumm, passiert die Erde am Dienstag in neunfacher Erde-Mond-Entfernung, in 3,5 Millionen Kilometern Abstand. So nah kam kein Komet mehr seit 246 Jahren.
Nur 1770 und 1366 flogen nach Angaben von Nasa-Astronom Eddie Irizarry Kometen noch knapper vorbei: Im Juli 1770 passierte Rekordhalter Komet Lexell in sechsfacher Mondentfernung, 1366 war es dem Forscher zufolge Komet Temple-Tuttle in knapp neunfacher Monddistanz.
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Bringen sie Sternschnuppen?
Auch der zweite Passant nächste Woche, Komet 252P/Linear, erklimmt eine Spitzenposition: Am Montag wird der 230 Meter dicke Brocken in 5,3 Millionen Kilometer Entfernung, also in etwa 14-facher Monddistanz, vorbeifliegen - das ist Platz fünf der Messungsgeschichte.
Dass die beiden Schweifsterne gleichzeitig auftauchen, scheint kein Zufall zu sein. Erst im Februar stellten Astronomen fest, dass die beiden offenbar zusammengehören - sie fliegen auf ähnlicher Bahn.
Vermutlich seien sie Bruchstücke eines größeren Kometen, meint die Nasa. Beobachtungen in den nächsten Tagen sollen helfen, die Fragen zu klären: Woher kommen die kosmischen Streifzügler, gehören sie wirklich zusammen, und aus welchem Material sind sie überhaupt?
Während Komet 252P/Linear bereits vor 16 Jahren entdeckt worden war, erspähten Astronomen P/2016 BA14 erst vergangenen Januar - und hielten ihn zunächst für einen schnöden Asteroiden. Im Februar aber zeigten weitere Beobachtungen, dass P/2016 BA14 einen Schweif mit sich schleppt, also ein Komet ist.
Möglicherweise, so spekuliert Nasa-Astronom Irizarry, lassen die Schweifsterne es doch noch leuchten: Kleinere Bruchstücke der Kometen könnten Ende März als Sternschnuppen zur Erde regnen.
Quelle : spiegel.de
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