Wasser wird überall knapper

  23 März 2016    Gelesen: 786
Wasser wird überall knapper
Weniger Wasser und das auch noch in schlechterer Qualität - so sieht laut WWF die baldige Zukunft aus. Der Bedarf an dem kostbaren Nass soll bis 2050 sogar um mehr als 50 Prozent steigen; Katastrophen drohten. Auch Deutschland stehe ein Wasserproblem bevor.
Wasser wird nach Prognosen der Umweltstiftung WWF (World Wildlife Fund) in Zukunft knapper, bei sinkender Qualität. Bereits heute hätten mehr als 780 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, teilte der WWF zum Weltwassertag am 22. März mit. Der Bedarf an Wasser könne demnach bis 2050 nochmals um 55 Prozent steigen. Dann drohten auch ökologische, wirtschaftliche und soziale Katastrophen.

Als Ursachen für die Entwicklung nennt die Umweltorganisation, dass immer mehr Menschen auf der Erde leben, dass der Verbrauch zunimmt und der Klimawandel sich bemerkbar macht. In den letzten 100 Jahren seien weltweit bereits mehr als die Hälfte der Flusssysteme, Moore und Seen verschwunden. Besonders Regierungen und Unternehmen müssten darum Strategien des Wassermanagements entwickeln und die Ressource gerecht aufteilen.

Auch Deutschland steht Wasserproblem bevor

Der WWF betont, dass auch Deutschland ein Wasserproblem bevorstehe. Gerade die Wirtschaft sei angewiesen auf Produkte, die im Ausland unter Einsatz großer Wassermengen hergestellt oder gefördert werden: spanisches Gemüse, indische Baumwolle, Metalle aus Südafrika. Im wasserarmen Pakistan etwa hinterlässt Deutschland laut WWF "durch den Import von Baumwolle und Textilien jährlich durchschnittlich einen Wasser-Fußabdruck in Höhe von 5,46 Kubikkilometern". Das entspräche fast dem zweifachen Volumen des Starnberger Sees. Und in Spanien drohe sich "Europas Gemüsegarten" Almeria durch teils illegale Bewässerung selbst auszutrocknen - Deutschland bezog von dort im Jahr 2015 knapp 180.000 Tonnen Tomaten im Wert von rund 260 Millionen Euro.

Jeder Deutsche verbraucht laut WWF pro Tag rund 120 Liter Wasser, etwa fürs Duschen, Putzen und zum Trinken. Wird das für unsere Nahrung und Konsumgüter verbrauchte Wasser eingerechnet, liege der Verbrauch pro Tag bei knapp 5300 Litern, was etwa 25 Badewannenfüllungen entspricht.

Was kann jeder selbst tun?

Was der Verbraucher tun kann, dafür hat der WWF verschiedene Vorschläge - man sollte:

regionale und saisonale Produkte bevorzugen
weniger Fleisch essen - Rind- und Schweinefleisch sind hierbei besonders wasserverbrauchend. (Ein Burger benötigt in der Produktion 2400 Liter Wasser)
während des Urlaubs in "Wasserrisiko-Regionen" auf den eigenen Verbrauch achten. Wo der Wassermangel besonders gravierend ist, kann man mit Hilfe des Wasserrisikofilters erfahren den Golf-Urlaub lieber in Deutschland verbringen. Denn für die Bewässerung eines 18-Loch-Golfplatzes werden etwa in Spanien jedes Jahr 700.000 Kubikmeter Wasser verbraucht. Damit könnte eine Stadt mit 15.000 Einwohnern ein Jahr lang mit Trinkwasser versorgt werden

lieber Trinkwasser aus der Leitung als aus Wasserflaschen: Die Wasserqualität ist in Deutschland überall sehr gut und Trinkwasser verbraucht in der Herstellung pro Liter 1000 Mal weniger Energie und Rohstoffe als in Flaschen abgefülltes Wasser. Wer kein Leitungswasser trinken möchte, sollte Wasser aus regionaler Produktion und in Mehrwegflaschen kaufen

Der Weltwassertag wird seit 1993 jährlich am 22. März begangen. Er ist ein Ergebnis der UN-Weltkonferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro. Die UN-Generalversammlung hatte den Weltwassertag in einer Resolution vom 22. Dezember 1992 ausgerufen.

Er ist ein Gedenk- und Aktionstag und steht in jedem Jahr unter einem anderen Thema. Im Jahr 2016 lautet es "Wasser und Arbeitsplätze". Der diesjährige UN-Weltwasserbericht analysiert laut Unesco, wie bedeutend die Ressource Wasser für Wirtschaft und Beschäftigung weltweit ist.

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