In geringer Entfernung lief zeitgleich ein weiterer Einsatz, die beiden Operationen sollten aber nicht in Verbindung stehen. Ob es einen Zusammenhang mit den Terroranschlägen vom Dienstag gibt, war zunächst unklar.
Bereits seit Dienstag wird nach dem geflohenen Komplizen der beiden Selbstmordattentäter am Flughafen gefahndet. Seit Donnerstag sucht die belgische Polizei außerdem nach einem Verdächtigen, der in der U-Bahn eine große Tasche bei sich hatte und mit dem Attentäter Khalid El Bakraoui sprach.
Minister bieten Rücktritt an
Nachdem bekanntwurde, dass die Türkei bereits im Juli 2015 vor einem der Attentäter warnte, gerät die belgische Regierung immer mehr unter Druck. Möglicherweise aus diesem Grund boten zwei belgische Minister ihren Rücktritt an. Innenminister Jan Jambon und Justizminister Koen Geens hätten ihre Ämter zur Verfügung gestellt, teilten ihre Büros mit. Premierminister Charles Michel hatte die Rücktrittsgesuche abgelehnt. Das belgische Parlament will noch am Nachmittag zu einer Sondersitzung zu den Anschlägen zusammenkommen.
Direkte Verbindung zu Paris-Attentat
Zuvor hatten die belgischen Behörden eine direkte Verbindung zwischen den Tätern der Brüsseler und Pariser Anschläge bestätigt. Im Dezember seien ein internationaler und europäischer Haftbefehl gegen den Brüsseler Selbstmordattentäter Khalid El Bakraoui erlassen worden, teilte die belgische Bundesstaatsanwaltschaft mit. Ihm wurde demnach vorgeworfen, für die Gruppe der Paris-Attentäter unter falschem Namen eine Wohnung im belgischen Charleroi gemietet zu haben.
Khalid El Bakraoui hatte sich am Dienstag in einer U-Bahn-Station im Brüsseler Europa-Viertel in die Luft gesprengt. Sein Bruder Ibrahim war einer der Selbstmordattentäter am Brüsseler Flughafen. Insgesamt wurden durch den Doppelanschlag mindestens 31 Menschen getötet und 300 verletzt.
Belgische Medien hatten bereits über die Verbindung von Khalid El Bakraoui zu den Paris-Attentätern berichtet. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür bisher nicht.
Laut Staatsanwaltschaft wurde er seit Dezember verdächtigt, die Wohnung in Charleroi mit einem falschen belgischen Personalausweis unter dem Namen Ibrahim Maaroufi angemietet zu haben. Die Wohnung habe "der Terroristengruppe, die in die Anschläge von Paris verwickelt ist, als Versteck gedient". Die Wohnung wurde demnach am 9. Dezember vergangenen Jahres von der Polizei durchsucht.
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