Ramelow kann sich auch gut vorstellen, dass Thüringen im Rahmen einer koordinierten Aktion mehrerer Bundesländer "1000 bis 2000 Flüchtlinge aufnimmt, die im griechischen Idomeni gestrandet sind und verzweifelt auf Hilfe hoffen".
Voraussetzung sei, dass die Bundesregierung in Visafragen und bei der Logistik helfe. Der flüchtlingsfreundliche Kurs des Ministerpräsidenten hat nicht nur humanitäre Gründe: "Ich wurde schon von Arbeitgebern angesprochen, die sich Sorgen machen, dass nun keine Flüchtlinge mehr zu uns kommen."
Gleichzeitig hat eine parteiinterne Analyse ergeben, dass der flüchtlingsfreundliche Kurs der Linken Stimmen bei den Landtagswahlen gekostet hat. Selbst einem Drittel der eigenen Wähler in Sachsen-Anhalt sei die Sicht der Linkspartei auf Flüchtlinge zu positiv, heißt es nach Informationen des SPIEGEL in dem Papier der Linken-Bundesgeschäftsstelle. Die Partei werde trotz der Verluste bei den Wahlen ihre "programmatisch grundlegenden Positionen nicht aufgeben oder ändern".
Wagenknecht will als Lehre aus den Wahlniederlagen die Ängste und Sorgen der kleinen Leute ernst nehmen: "Wann macht mal jemand was für uns? Das ist eine berechtigte Frage", so Wagenknecht. Die Linke müsse wieder "die Adresse für Protest" werden.
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