Eigentlich hatten die Behörden gehofft, über die Osterfeiertage etwa 1000 bis 1500 Migranten aus Idomeni ins Landesinnere bringen zu können. "Wir werden kommenden Monat weitere 30.000 Plätze in neuen und alten Aufnahmelagern bereitstellen", sagte der Sprecher des Athener Flüchtlingskrisenstabes, Giorgos Kyritsis, zu Skai. Doch das am Wochenende verbreitete Gerücht, Deutschland werde Tausende Schutzsuchende aufnehmen und deshalb werde die Grenze zu Mazedonien geöffnet, machte diese Hoffnungen zunichte.
Nachdem es an dem Grenzübergang in Idomeni am Sonntag zu Tumulten gekommen war, hatte die Polizei laut Augenzeugen über Lautsprecher auf Arabisch und Farsi darüber informiert, dass die Gerüchte über die Grenzöffnung nicht stimmten. Athen hält nach wie vor Busse bereit, mit denen die Flüchtlinge und Migranten kostenfrei in organisierte Aufnahmelager reisen können. Die meisten hoffen jedoch weiterhin auf eine Öffnung der Grenze, die Mazedonien vor einigen Wochen dicht gemacht hatte.
Aktivisten besetzen Häuser für Flüchtlinge
Doch nicht nur an der griechisch-mazedonischen Grenze wird die Lage für Flüchtlinge immer prekärer. Nach Berichten von der Insel Lesbos, wonach die neuankommenden Menschen de facto in den Flüchtlingslagern vor Ort interniert würden, haben Anarchisten und Aktivisten aus der linken Szene in den vergangenen Wochen damit begonnen, im Athener Stadtzentrum Häuser zu besetzen und sie als Unterkünfte an Flüchtlinge und Migranten übergeben.
Wie das griechische Boulevardblatt "To Proto Thema" berichtete, handelt es sich bei den besetzten Gebäuden bisher um ein Universitätsgebäude und zwei zuvor leerstehende Häuser im Stadtteil Exarchia. Das Viertel gilt in der griechischen Hauptstadt als Hochburg der Autonomen-Bewegung. Man wolle den Menschen eine dauerhafte Unterbringung bieten und Strukturen schaffen, damit die Flüchtlinge sich selbst organisieren und menschenwürdig leben könnten, zitiert das Blatt die Initiatoren der Aktion.
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