Bankchefs dürfen damit brutto künftig höchstens 35 Mal mehr verdienen als der am niedrigsten bezahlte Mitarbeiter ihres Unternehmens, netto höchstens 44 Mal mehr. Derzeit verdienen hochrangige Bankmanager bis zu 8 Millionen Schekel, der israelische Durchschnittslohn liegt dagegen bei 115.000 Schekel.
Das neue Gesetz wurde ohne Gegenstimmen angenommen. Der israelische Bankenverband kündigte an, eine Verfassungsklage vor dem Obersten Gerichtshof des Landes zu prüfen, gab aber zunächst aber keine offizielle Stellungnahme ab.
Das Vorhaben wurde von Finanzminister Mosche Kachlon vorangetrieben und war ein Wahlversprechen seiner sozialkonservativen Kulanu-Partei. "Dieses Gesetzt hat eine moralische jenseits der ökonomischen Bedeutung", sagte er. "Es symbolisiert die Verringerung von Gehaltslücken, Solidarität und Rücksichtnahme auf Schwache."
Der wirtschaftsliberale Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte Kachlon für das Gesetz bei den Koalitionsverhandlungen freie Hand gegeben. In einem Radio-Interview sagte Netanyahus Bürochef Eli Groner vergangene Woche, es sei nicht beabsichtigt, die Begrenzung der Spitzengehälter auf andere Branchen auszudehnen.
Keine vergleichbare Regel in EU und USA
In den USA müssen Banken durch den infolge der Finanzkrise verabschiedeten Dodd-Frank-Act das Verhältnis zwischen höchsten und niedrigsten Gehältern veröffentlichen. Obergrenzen gibt es dafür jedoch nicht. In der EU scheiterte im vergangenen Jahr der Versuch, solche Limits einzuführen.
Auch in Deutschland gibt es keine Gehaltsgrenzen für Banker oder andere Manager. Allerdings durften Vorstände von Instituten, die in der Finanzkrise mit Staatsgeldern gerettet wurden, zeitweise höchstens 500.000 Euro verdienen. Die Deckelung für Manager wie den Commerzbank-Chef Martin Blessing wurde jedoch aufgehoben, sobald ihr Arbeitgeber die Hälfte der staatlichen Hilfen zurückgezahlt hatte.
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