Krokodil tötet russischen Urlauber

  31 März 2016    Gelesen: 948
Krokodil tötet russischen Urlauber
Grausiges Ende eines Traumurlaubs in Indonesien: Im Meer vor der Insel Waigeo finden Rettungskräfte die sterblichen Überreste eines russischen Touristen - vier Tage, nachdem der Mann von einem Schnorchelausflug nicht zurückgekehrt war.
Ein russischer Tourist ist beim Schnorcheln in Indonesien allem Anschein nach von einem Krokodil angegriffen und getötet worden. Die Leiche des Mannes sei an einem beliebten Tauch- und Schnorchelplatz der Raja-Ampat-Inselgruppe gefunden worden, wie Prasetyo Budiarto, Leiter der örtlichen Such- und Rettungsbehörde, mitteilte.

Der Körper des Mannes weist demnach erhebliche Verletzungen auf. In Anbetracht der Fundumstände im Meer vor der Insel Waigeo vermuteten Rettungskräfte, dass der Mann von einem Salzwasserkrokodil getötet wurde. Die bis zu fünf Meter langen und mehrere hundert Kilo schweren Tiere zählen zu den größten und gefährlichsten Vertretern ihrer Gattung.

Salzwasser- oder auch Leistenkrokodile leben in Flüssen, Seen, Brackwasser oder Mangrovengebieten und scheuen auch vor dem offenen Meer nicht zurück. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Nordaustralien und Papua-Neuguinea im Südosten über Indonesien, die Philippinen, Malaysia, Sumatra bis nach Indien.

Gefahr aus dem Meer

Die Insel Waigeo liegt vor der Nordwestspitze Westneuguineas. Der russische Urlauber war am Samstag von seinen Freunden als vermisst gemeldet worden, nachdem er nicht in seine Unterkunft zurückgekehrt war. Endgültige Gewissheit über sein Schicksal und die Umstände seines Todes dürfte erst eine rechtsmedizinische Untersuchung erbringen. Salzwasserkrokodile sind bekannt dafür, Teile ihrer Beute als Vorrat unter Wasser zwischen Wurzeln oder Baumstümpfen aufzubewahren.

Krokodilangriffe auf Menschen gelten als extrem selten. "Die Wahrscheinlichkeit, beim Baden von einem Krokodil gebissen zu werden, ist sehr viel niedriger als zu Ertrinken", heißt es zum Beispiel beim Crocbite-Projekt der australischen Charles-Darwin-Universität. Dort werten Wissenschaftler seit Jahren Berichte über Krokodilattacken aus. Die überwiegende Zahl der Angriffe geht demnach auf Salzwasserkrokodile zurück. Die Experten raten dringend dazu, etwaige Warnhinweise zu beachten und im Zweifelsfall bei Ortskundigen Rat einzuholen.

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