Terrorwarnung der Türken: Niederländer sahen E-Mail angeblich zu spät

  31 März 2016    Gelesen: 1031
Terrorwarnung der Türken: Niederländer sahen E-Mail angeblich zu spät
Die Niederlande und Belgien wurden nicht nur von der Türkei, sondern auch aus den USA vor einer möglichen Gefahr durch die Brüder el-Bakraoui gewarnt. Der niederländische Sicherheitsminister van der Steur räumte ein, die E-Mail aus der Türkei sei im Zuge der Ausweisung zu spät bemerkt worden.
Eine Woche nach dem Anschlag von Brüssel und der anschließenden Enthüllung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, die Türkei habe die Niederlande und Belgien über den Terrorverdacht bezüglich des im Juni 2015 ausgewiesenen späteren Attentäters Ibrahim el-Bakraoui in Kenntnis gesetzt, sind vonseiten der Niederländer Versäumnisse eingeräumt worden.

So räumte der Minister für Sicherheit, Ard van der Steur, ein, man habe in Amsterdam die E-Mail der Türkei über die Ausweisung des Terroristen Ibrahim el-Bakraoui zu spät bemerkt. Van der Steur, der das niederländische Parlament über die Ausweisung von Ibrahim el-Bakraoui informierte, erklärte, der Verdächtige sei bereits in Amsterdam eingetroffen gewesen, als die E-Mail bemerkt wurde. Üblicherweise, so der Minister, würden Behörden im Aufnahmeland vor der Ausweisung telefonisch informiert, allerdings hätte die Türkei diesbezüglich keine Verpflichtung gegenüber den Niederlanden gehabt, da el-Bakraoui nicht die niederländische Staatsangehörigkeit besessen habe.

Auch die USA hätten auf effektivere Weise informieren können, so der Minister. Immerhin seien die Brüder El-Bakraoui auch auf der Terrorliste des FBI geführt gewesen. Die Aufarbeitung der Affäre hatte noch weitere Skandale zutage gefördert. So habe auch das FBI sechs Tage vor den Terroranschlägen in Brüssel die Niederlande im Zusammenhang mit den Brüdern el-Bakraoui gewarnt. Amsterdam habe diese Information vom 16. März am nächsten Tag an belgische Sicherheitsbehörden weitergeleitet und vor einem möglichen Terroranschlag gewarnt, den Brahim und Khaled el-Bakraoui ins Auge gefasst haben könnten.

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