Die Lufthansa fasst angesichts einer starken Ticketnachfrage eine Rückkehr ihrer eingemotteten Riesenjets vom Typ Airbus A380 ins Auge. Geprüft werde eine Reaktivierung der Maschinen zum nächsten Sommer, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr bei der Generalversammlung des Weltluftfahrtverbands IATA in Doha. Eine Entscheidung dazu solle diesen Juli fallen.
Noch im April hatte Spohr der A380 in dem Konzern keine Zukunft mehr bescheinigt. "Sie kommt bei Lufthansa nicht wieder", hatte er dem "Spiegel" gesagt. Im Mai schloss er zwar nicht gänzlich aus, einen Teil der acht verbliebenen Maschinen der Reihe wieder zu aktivieren - aber nur, falls sich die Nachfrage unerwartet stark erhole.
Die Lufthansa hatte ursprünglich 14 Exemplare des weltgrößten Passagierjets in ihrer Flotte. Schon vor der Corona-Pandemie hatte das Management entschieden, sechs der Maschinen an Airbus zurückzugeben. Die übrigen Jets nahm der Konzern wegen des Geschäftseinbruchs infolge der Pandemie außer Betrieb.
Wandel im Arbeitsmarkt
Trotz der anhaltenden Unsicherheit wegen der Corona-Pandemie blickt die internationale Luftfahrt optimistisch nach vorn: Die Zahl der Fluggäste werde in diesem Jahr wieder 83 Prozent des Niveaus vor der Krise erreichen, prognostizierte der Luftfahrtverband IATA, der in Doha in Katar zur Jahrestagung zusammenkam. Zwar dürften sich die Verluste der Fluggesellschaften in diesem Jahr noch auf 9,7 Milliarden Dollar (9,2 Milliarden Euro) belaufen. Das sei jedoch eine "enorme Verbesserung" verglichen mit den beiden Vorjahren, die stark von der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen geprägt waren, erklärte der Verband.
So beliefen sich die Verluste 2020 auf 137,7 Milliarden Dollar, im Jahr 2021 waren es noch 42,1 Milliarden Dollar. Nach dem Wiederanstieg der Passagierzahlen in diesem Jahr dürfte laut IATA dann im kommenden Jahr das Ziel, in die Gewinnzone zurückzukehren, wieder "in Reichweite" kommen.
Die Tagung in Doha dauert noch bis Dienstag. Ursprünglich sollte die Generalversammlung in Shanghai stattfinden, wegen der strikten Anti-Corona-Politik der chinesischen Regierung mussten die Teilnehmenden aber umdisponieren.
Quelle: ntv.de, jki/dpa
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