IS macht wieder Boden gut

  09 Oktober 2015    Gelesen: 581
IS macht wieder Boden gut
Nach der US-geführten Koalition fliegt nun auch Russland Luftangriffe in Syrien. Doch der Islamische Staat feiert einen Erfolg: den größten Gebietsgewinn seit Monaten. Er drängt dabei Rebellengruppen zurück.
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat im Norden Syriens laut Aktivisten einen der größten Geländegewinne seit Monaten erzielt. Die Extremisten hätten nördlich der Stadt Aleppo mehrere bislang von Rebellen kontrollierte Orte eingenommen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Demnach rückte die Terrormiliz näher an Gebiete unter Kontrolle des Regimes heran. Dutzende Menschen seien gestorben oder verletzt worden, hieß es weiter. Angaben der Beobachtungsstelle können nicht unabhängig überprüft werden.

Der Vormarsch kommt zwei Tage nach Beginn einer von russischen Luftangriffen unterstützten Bodenoffensive der syrischen Armee gegen Rebellen, die den IS bekämpfen. Das Regime und seine Verbündeten hatten am Mittwoch nördlich von Hama einen Großangriff begonnen. Russland fliegt zudem seit mehr als einer Woche Luftangriffe in Syrien.

Frankreich fliegt weitere Angriffe

Nach Aussage des Kremls sollen die Bombardierungen den IS bekämpfen. Mehr als 90 Prozent der russischen Luftangriffe galten jedoch nach US-Angaben nicht dem IS oder Terroristen, die mit Al-Kaida verbündet sind, sondern anderen, gemäßigten Rebellen.

Auch der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte, dass die russischen Luftangriffe mit überwiegender Mehrheit nicht den IS-Dschihadisten gelten würden, sondern der Unterstützung des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. "80 bis 90 Prozent" der Luftangriffe seien nicht gegen den IS gerichtet, sagte Le Drian im Sender Europe 1.

Er sagte zudem, dass die französische Luftwaffe weitere Luftangriffe auf den IS geflogen habe. Kampfjets vom Typ Rafale hätten in der Nacht ein Trainingscamp des IS im ostsyrischen Raka bombardiert. "Die Ziele wurden erreicht", so Le Drian. Ihren ersten Angriff gegen die Dschihadisten in Syrien hatte die französische Luftwaffe Ende September ebenfalls in Raka geflogen, einer Hochburg des IS.

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