Nach der Verschiebung um einen Tag ist die europäische Raumfahrtsonde JUICE zum riesigen Gasplaneten Jupiter gestartet. Es ist das bislang am weitesten entfernte Ziel der europäischen Raumfahrtagentur ESA. Die Sonde hob um 14.14 Uhr (MESZ) an Bord einer Ariane-5-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ab, wie Bilder einer Live-Übertragung im ESA-Kontrollzentrum in Darmstadt zeigten.
Der ursprünglich für Donnerstag geplante Start war wegen eines Gewitterrisikos abgesagt worden. JUICE ist nun auf ihrem Weg zum Hunderte Millionen Kilometer entfernten Gasgiganten Jupiter, dem größten Planeten im Sonnensystem.
Die Sonde soll mit zehn Instrumenten an Bord vor allem die großen Monde von Jupiter analysieren. Dort wird Wasser unter einem dicken Eispanzer und damit Voraussetzungen für Leben vermutet. Sie wird nach Angaben des ESA-Flugbetriebsdirektors Andrea Accomazzo in den kommenden Jahren rund sechs Milliarden Kilometer unterwegs sein, weil ihre Reise nicht gradlinig verläuft.
Ankunft erst 2031
Bei der über eine Milliarde Euro teuren Mission wollen die Wissenschaftler nach der Ankunft im Jahr 2031 unter anderem einen Blick auf die Jupiter-Monde Europa, Kallisto und Ganymed werfen. Mit den zehn Instrumenten, neun von europäischen Partnern und eines der US-Raumfahrtagentur NASA, sind verschiedene Untersuchungen möglich, unter anderem Radar- und Lasermessungen. Mit dem Radar können auch unter der Eisschicht Daten gesammelt werden. Mit dem Laser Altimeter GALA (Ganymede Laser Altimeter) soll die Oberfläche Ganymeds vermessen werden. Zusammen mit den Daten und mit Bildern der Kamera JANUS kann später auch ein digitales 3-D-Modell des komplett mit Eis bedeckten Mondes erstellt werden.
Bevor die Sonde ihre Arbeit am Jupiter aufnehmen kann, hat sie erst noch mal eine lange Strecke vor sich. Sie muss bei ihrer achtjährigen Reise einmal um die Venus und dreimal um die Erde fliegen, um Geschwindigkeit aufzunehmen. Energie sollen ihre Solarpaneele mit einer Größe von insgesamt 85 Quadratmetern liefern.
Quelle: ntv.de, kst/dpa
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