Die unglaubliche Flucht von Inky, dem Kraken

  14 April 2016    Gelesen: 715
Die unglaubliche Flucht von Inky, dem Kraken
Es war nur eine minimale Chance auf Freiheit, doch Inky ergriff sie: Ein mutiger Oktopus ist aus dem National-Aquarium Neuseelands ausgebrochen. Über seine Flucht existieren zwei Theorien.
Die Flucht erinnert stark an Nemo. Dem kleinen Clownfisch aus Pixars "Findet Nemo", der zusammen mit anderen Fischen den Plan schmiedet, aus dem Büroaquarium eines Zahnarztes zu fliehen. Nun, der Unterschied zu Inky, einem Oktopus aus Neuseeland, ist: Inky war auch in der Realität erfolgreich.

Denn der beliebte Oktopus aus dem Nationalen Aquarium in Napier hat eine schmale Chance beim Schopf gepackt, aus seinem Wassertank über ein 50 Meter langes Abflussrohr in die Freiheit des Pazifischen Ozeans zu fliehen.

Die Mitarbeiter waren schockiert, als sie am Dienstagmorgen einen leeren Wassertank vorfanden. Der Direktor des Aquariums, Rob Yarrel, allerdings konnte Inkys Handeln nur nachvollziehen. "Ja, wir waren anfänglich überrascht, aber Inky ist so ein neugieriger Bursche. Er wollte wissen, was in der Welt da draußen passiert", sagte Rob Yarrel im Gespräch mit dem "Guardian". Das sei seine Persönlichkeit.

Durch ein Rohr in die Freiheit

Aber wie hat Inky, ein Gemeiner Krake aus der Gattung der Oktopusse, das geschafft? Nun, es existieren zwei Theorien. Die Mitarbeiter des Aquariums erklären sich die Flucht laut "Guardian" so:

Bei Wartungsarbeiten am Vortag hinterließen unachtsame Techniker offenbar einen winzigen Spalt am oberen Rand des Wassertanks. Durch ebendiese Lücke schlüpfte Inky mitten in der Nacht in das Abflussrohr, das normalerweise das überschwappende Wasser auffängt und abführt.

Unten – also auf Bodenebene – angekommen, quetschte sich der Krake rund vier Meter horizontal unterhalb des Besucherbereichs entlang, ehe das Rohr in den externen Abfluss mündete. 50 Meter sei das Abflussrohr nach Angaben des Aquariums lang, das in die Gewässer der Hawkes-Bucht an der Ostküste von Neuseelands nördlicher Insel mündet.

Eine andere Fluchttheorie besagt, dass Inky über die Außenwand des Wassertanks auf den Boden des Besucherbereichs gelangte. Von dort aus soll der Tintenfisch dann die vier Meter bis zu einem Gitter "gerobbt" sein, dort hindurch und über das Abflussrohr in den Ozean. Das aber ist wenig schlüssig, denn Abflussrohre sind selten offen. Dem "Guardian" liegen Bilder des Aquariums vor, die Inkys Weg Etappe für Etappe beschreiben.



Weil der Gemeine Krake keine Knochen hat, kann er sich auch durch engste Öffnungen zwängen. Das macht es Inky möglich, sich durch das im Durchmesser 15 Zentimeter breite Abflussrohr hindurchzuquetschen.

"Er war ein besonders freundliches und intelligentes Tier, sagte Yarrel gegenüber CNN. "Offenbar ein bisschen klüger, als wir dachten."

Eine Suche nach Inky in den Weiten des Ozeans hat Yarrel angesichts offensichtlich überschaubarer Erfolgschancen nicht angeordnet. Dafür sollen die Mitarbeiter des Aquariums in Zukunft jetzt noch mehr auf Inkys Nachbarn Obacht geben.

Quelle : welt.de

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