Der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat Anschuldigungen über eine Verwicklung des Kremls in den mutmaßlichen Tod des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin zurückgewiesen. "Das ist eine absolute Lüge", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Rund um den Flugzeugabsturz gebe es viele Spekulationen, die "im Westen aus einer bestimmten Ecke befeuert" würden, wurde Peskow von russischen Nachrichtenagenturen zitiert.
Auch der Kreml habe noch keine Bestätigung für den Tod Prigoschins. Peskow riet, die Ergebnisse der Untersuchungen abzuwarten, wie es auch Putin am Vorabend gesagt habe. "Wenn die offiziellen Ergebnisse zur Veröffentlichung bereit sind, werden sie auch veröffentlicht."
Auf halbem Weg von Moskau nach St. Petersburg war am Mittwoch ein Flugzeug abgestürzt. Alle Menschen an Bord kamen ums Leben. Laut Passagierliste saß auch Prigoschin, Chef der Privatarmee Wagner, im Flugzeug. Er hatte mit seinen Bewaffneten zwei Monate zuvor gegen Putin und die Militärführung gemeutert.
Bundesregierung: "Besonders überraschend wäre es nicht"
In russischen Internetforen werden Vorwürfe erhoben, der Flug sei aus Rache sabotiert worden. Westliche Regierungen gehen ebenfalls nicht von einer technischen Ursache aus. Auch die Bundesregierung hält es für denkbar, dass der Absturz seines Flugzeugs mutwillig herbeigeführt worden ist. "Besonders überraschend wäre ein gewaltsames Ende Prigoschins nicht", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner. Gleichzeitig betonte er, dass die Bundesregierung keine eigenen Erkenntnisse über die Umstände des Vorfalls habe.
Peskow sagte zudem, er könne zur Zukunft der Wagner-Bewaffneten nichts sagen. Nach russischem Recht gebe es gar keine private Militärfirma Wagner. Trotzdem habe die Gruppe natürlich existiert. Die Schattenarmee war in Syrien und vielen afrikanischen Ländern im Einsatz, sie kämpfte offen auch in der Ukraine.
Quelle: ntv.de, jog/dpa
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