Berlin warnt Teheran vor weiterem Zündeln

  16 Oktober 2023    Gelesen: 777
  Berlin warnt Teheran vor weiterem Zündeln

Nach den USA stimmt auch Deutschland in den Chor der Warner an die Adresse des Mullah-Regimes ein. Das Außenministerium hat dabei nicht nur eine Eskalation im Krieg Israels gegen die Hamas im Auge. Auch Irans Atomprogramm bereitet in Berlin Sorgen.

Die Bundesregierung hat in Verbindung mit dem Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Nahen Osten eine scharfe Warnung an den Iran gerichtet. "Jeder, der in dieser Situation mit dem Feuer spielt, Öl ins Feuer gießt oder auf andere Weise zündelt, sollte sich das genau überlegen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Er bezog sich dabei ausdrücklich auf den Iran.

Der Außenamtssprecher verwies auf ein Treffen von Irans Außenminister Hossein Amir-Abdollahian am Samstag in Katar mit dem Anführer der Hamas, Ismail Hanija. "Wir können nur jedem raten, jetzt kein weiteres Öl ins Feuer zu gießen, das gilt auch für Iran", sagte der Sprecher dazu. Der Iran gilt als enger Verbündeter der Hamas und unterstützt die Palästinenserorganisation auch militärisch. Teheran hat aber jede direkte Beteiligung an dem Angriff der Hamas auf Israel bestritten.

Bei dem Treffen in Katar war es nach Angaben der iranischen Staatsagentur Irna darum gegangen, die "Achse des Widerstands" gegen Israel zu stärken. Gemeint ist damit eine Allianz militanter Gruppen gegen den jüdischen Staat. Zu diesen Gruppen hatte der iranische Außenminister gesagt: "Jeder hat die Hand am Abzug".

Gazastreifen unter Dauerbeschuss

Die Hamas hatte bei einem Großangriff auf Israel am 7. Oktober dort nach israelischen Angaben mehr als 1400 Menschen getötet und rund 200 weitere in den Gazastreifen verschleppt. Israel geht seither im Gazastreifen massiv gegen die Hamas vor, der Küstenstreifen steht unter Dauerbeschuss und ist komplett abgeriegelt. Bisher wurden dort nach palästinensischen Angaben etwa 2750 Menschen getötet.

Der Außenamtssprecher ging auch auf das internationale Atomabkommen mit dem Iran ein, das den Bau von Atomwaffen durch das Land verhindern soll. Derzeit halte sich Iran nicht an dieses Abkommen, stellte der Sprecher klar. Er verwies auf "umfassende Sanktionen", die deswegen verhängt wurden. Gleichwohl gingen die Anstrengungen weiter, die sich gegen einen iranischen Besitz von Atomwaffen richteten. Besonders sei es auch im deutschen Interesse, "dass es nicht zu einer Proliferation von Nuklearwaffen kommt".

Quelle: ntv.de, mau/AFP


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