Antikes Massengrab in Athen: Sind es hingerichtete Putschisten?

  18 April 2016    Gelesen: 580
Antikes Massengrab in Athen: Sind es hingerichtete Putschisten?
80 Männer, die Hände gefesselt und gleichzeitig beerdigt: Archäologen vermuten, dass es sich um Anhänger des Olympia-Siegers Kylon handeln könnte, der im 7. Jahrhundert vor Christus die Macht an sich reißen wollte.
Mit seinen Unterstützern besetzte Kylon zu diesem Zweck die Akropolis, wo sich das Heiligtum der Stadtgöttin Athena befand. Doch es gelang ihm nicht, die Menschen in der Stadt für sich zu mobilisieren. Nach tagelanger Belagerung durch eine Gruppe von Bürgern mussten die Umstürzler aufgeben. Kylon konnte fliehen, seine Männer suchten im Heiligtum der Athena Schutz. Dort wurden sie von den Angreifern getötet. Der Mann, der für diesen Frevel, die Missachtung des Asylrecht im Heiligtum, verantwortlich gemacht wurde, und seine Nachkommen wurden deshalb jahrhundertelang politisch verfolgt.

Diese Geschehnisse sind historisch überliefert. Darüber, wie die Anhänger Kylons zu Tode kamen, gibt es unterschiedliche Angaben. Von Fesseln ist allerdings nichts bekannt.

Beweisen lässt sich Chrysoulakis These bisher nicht. Alle Skelette aus dem Gräberfeld in Faliro sollen nun mit Unterstützung eines Labors der American School of Classical Studies in Athen mit naturwissenschaftlichen Methoden untersucht werden. Auch Forensiker werden sich mit den Toten beschäftigen - und vielleicht weitere Hinweise liefern, die sie als Kylons glücklose Putschisten identifizieren könnten.


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