Mercedes-Benz 300 SL "Gullwing" verlieh dem Fortschritt Flügel

  17 März 2024    Gelesen: 625
  Mercedes-Benz 300 SL "Gullwing" verlieh dem Fortschritt Flügel

Der Mercedes 300 SL "Gullwing" schreibt seit 70 Jahren Sportwagengeschichte. Vor allem ist er Gründer der SL-Dynastie, die mit Roadstern á la "Pagode", R 107 oder AMG-SL bis heute Sonnenkönige hervorbringt.

Wer kennt sie nicht, die Träume vom Fliegen und damit grenzenloser Freiheit. Vor 70 Jahren war es das frühe Jet-Zeitalter, das die US-amerikanischen Autobauer zu Dreamcars inspirierte, die mit Designmerkmalen aus dem Flugzeugbau die Zukunft in aufregende Formen gießen sollten.

Aber dann präsentierte Mercedes-Benz im Frühjahr 1954 auf der "International Motor Sports Show" in New York ein Fahrzeug, das dem Fortschritt Flügel verlieh, die bis heute unerreicht verführerisch sind: Der technisch visionäre Supersportler Mercedes 300 SL (W 198), in den USA "Gullwing" (Möwenschwinge) genannt, strahlte so hell, dass er 1999 den Award "Sportwagen des Jahrhunderts" gewann.

Faszinierende Flügeltüren

Für Faszination sorgen die Flügeltüren, wenn sie sich erheben und den Weg in einen knapp geschnittenen Innenraum freigegeben. Ein ikonisches Karosseriedetail, das Mercedes auf weitere Supercars übertrug, vom Mercedes C 111 bis zum aktuellen AMG-One mit Scherentüren.

Entstanden war der 300 SL zunächst 1952 als erfolgreicher Rennwagen (W 194), aber dann konnte der US-amerikanische Mercedes-Importeur Maximilian "Max" Hoffman den Vorstand der damaligen Daimler-Benz AG zur Entwicklung der extrem schnellen, aber exorbitant teuren Straßenversion (W 198) überreden. Tatsächlich fand dieser Traumwagen bis 1957 insgesamt 1400 Käufer, davon etwa 1100 in den USA. Vor allem aber legte der Gullwing den Grundstein zur SL-Dynastie, die als Roadster immer neue Kultmodelle lanciert, von der "Pagode" über den R 107 bis zum V12.

1954 - erfolgreiches Sportjahr für Deutschland

Es war das erste Nachkriegsjahr, in dem sich Deutschland sportlich wieder erfolgreich mit den weltbesten Nationen messen konnte: Im Sommer 1954 mit dem Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft, auf "Halla" wurde Hans-Günter Winkler Weltmeister im Springreiten, der Titel der Eiskunstlauf-Weltmeisterin ging an Gundi Busch, der Grand Prix von Frankreich brachte das Formel-1-Debüt des neuen Mercedes-Werksteams und gleich einen Doppelsieg der Mercedes-Silberpfeile durch Juan Manuel Fangio und Karl Kling; am Ende der Saison wurde Fangio Weltmeister. Mercedes vor Maserati und vor Ferrari, der Marke mit dem Stern wollte damals fast alles gelingen, seit 1952 der 300 SL (W 194) grandiose Triumphe in Le Mans (Doppelsieg), am Nürburgring (Dreifach-Erfolg) oder bei der Carrera Panamericana herausfuhr.

Werbung für den Mercedes-Benz 300 SL W 198 aus dem Jahr 1955.
Das Design des 300 SL begeisterte auch die Amerikaner, folgte es doch aerodynamischen Grundsätzen, verzichtete auf modische Gimmicks, war stattdessen seiner Zeit voraus: Selbst im Stillstand schien das Fahrzeug stets auf dem Sprung nach ganz vorn. Kein Wunder, dass Max Hoffman diesen Pulsbeschleuniger an die große Fraktion wohlhabender amerikanischer Speedjunkies verkaufen konnte. Letztlich aber waren es die neuartigen Flügeltüren, die den Sechszylinder zum Mythos machten, der von New York bis Hollywood sogar weit leistungsstärkeren V8 oder V12 die Show stahl.

Fungieren Flügeltüren heute oft nur als Blickfang, hatten sie beim 300 SL mit Leichtbau-Gitterohrrahmen eine konstruktiv bedingte Ursache. An den Seitenflanken war der Rohrrahmen so hoch, dass nur am Dach angeschlagene Türen eine ausreichend große und als Nebeneffekt spektakuläre Einstiegsöffnung boten. Damit die Beine des Piloten einfacher in Richtung Pedale eingefädelt werden konnten, ließ sich das Lenkrad nach unten klappen.

SL - "Super-Leicht"

Seinem Typencode SL für "Super-Leicht" wurde der Sportler alternativ durch eine Teil- oder optional Voll-Aluminiumkarosserie gerecht, jedenfalls garantierte der aus dem Typ 300 "Adenauer-Mercedes" bekannte, aber mit Finessen wie einer Benzin-Direkteinspritzung auf 158 kW/215 PS erstarkte 3,0-Liter-Sechszylinder brillante Fahrleistungen. Bis zu 260 km/h betrug seine Endgeschwindigkeit.

In einer Zeit als der VW Käfer mit Anlauf 112 km/h erreichte und sich Verkehrsplaner für schnelle PKW wie die 145 bis 160 km/h flotten Porsche 356 eine separate Autobahnspur wünschten, wirkte der 300 SL wie ein erdgebundener Überschalljet. Vergleichbar mit dem ebenfalls 1954 vorgestellten Lockheed F-104 Starfighter als erstem Mach-2,2-Rekordjäger.

Sternstunde des Geschwindigkeitsrekords

Für eine Sternstunde des Temporekords war der Gullwing-Benz sogar nach Produktionsende gut: 1962 erreichte Radrennfahrer José Meiffret im Windschatten eines 300 SL als erster Mensch 200 km/h auf dem Fahrrad. Zu dieser Zeit hatte Max Hoffman in Stuttgart bereits die Erneuerung der Design-Ikone durchgesetzt, passgenau für die Open-Air-Saison 1957 lieferte Mercedes eine geöffnete Variante, den 300 SL Roadster. Dieses damals weltweit schnellste Serien-Cabrio trat 1960 auf einer Startbahn gegen drei Saab-Jets der schwedischen Luftwaffe an - und konnte im Sprintderby zwei der Jetfighter deklassieren.

Sein eigentliches Revier fand der Nachfolger des Flügeltürers aber in den Händen des Jetsets und Geldadels in den Hügeln von Beverly Hills oder auf Ku'damm und Corniche: Insgesamt 1858 Einheiten des 300 SL Roadsters legten zusammen mit dem schon seit 1954 gebauten, Vierzylinder-Typ 190 SL die Basis für bis heute über 750.000 verkaufte offene Mercedes SL. Damit liegt der Luxus-Zweisitzer im Ranking der bis heute meistverkauften Roadster auf Platz zwei hinter dem Mazda MX-5.

Teuerstes Auto der Geschichte

Apropos Preise: Hier entthronte der Gullwing-SL alle anderen automobilen Kunstwerke. Schon als Neuwagen kostete er mindestens 29.000 Mark, zu einer Zeit, als die Deutschen nur durchschnittlich knapp 4000 Mark im Jahr verdienten und ein Käfer mit 3950 Mark in der Preisliste stand. Seit 2022 ist das teuerste Auto aller Zeiten ein Mercedes 300 SLR von 1955. 135 Millionen Euro erzielte dieses einstmals dem Mercedes-Ingenieur Rudolf Uhlenhaut dienende Coupé in einer Auktion, fast dreimal so viel wie der vorgehende Rekordhalter, ein Ferrari 250 GTO von 1962.

Im Jahr 1963 beerbte der 230 SL (W 113) gleich zwei Vorgänger, also 190 SL und 300 SL, und sortierte sich preislich dazwischen, exakt auf dem Niveau des ebenfalls neuen Porsche 901/911 ein. Zu erstaunlichen Stückzahlen von fast 49.000 Einheiten startete die W-113-Familie (230 SL, 250 SL, 280 SL) aber auch dank feiner Formen zeitloser Eleganz inklusive des konkaven Pagodendachs aus der Hand des jungen Stardesigners Paul Bracq.

Zum Allzeit-Bestseller unter den SL-Generationen entwickelte sich dann der von 1971 bis 1989 gebaute Chromkreuzer R 107, optional mit erstem V8 unter einer SL-Haube: 237.000 Einheiten unter den Typencodes 280 SL bis 560 SL rollten von den Bändern. Heute zählt er zu den populärsten H-Kennzeichen-Klassikern. Bahnbrechende Sicherheit durch einen automatischen Überrollbügel und als Topmotor erstmals ein V12 kennzeichneten die folgende Baureihe R 129.

Die Mode des Coupé-Cabrios griff der 2001 eingeführte SL mit Code R 230 auf, ehe 2014 die Baureihe R 231 zum 60. Jahrestag des 300 SL debütierte, inklusive Leichtbau-Karosserie wie ganz am Anfang. Das 70-Jahre-Jubiläum feiert Mercedes jetzt mit einem Klassiker der Zukunft, dem vielleicht finalen Verbrenner-V8 im Mercedes-AMG SL (R 232). Gleich geblieben ist seit dem Gullwing die Faszination: Der SL berührt Herz, Seele - und das Bankkonto.

Chronik

1951: Am 15. Juni fällt bei der Daimler-Benz AG die Entscheidung, ab 1952 erstmals nach dem Krieg wieder an Sportwagenrennen teilzunehmen und hierfür ein Fahrzeug zu bauen. Das Fahrzeug soll den Namen 300 SL (Super-Leicht) führen. Erste Testfahrten mit Prototypen erfolgen bereits im November

1952: Am 12. März Vorstellung des straßentauglichen Motorsportmodells 300 SL (interne Bezeichnung W 194) auf einem Teilstück der Autobahn Stuttgart - Heilbronn. Im Mai Einsatz bei der Mille Miglia (Platz 2 und 4) und Sieg beim GP von Bern. Im Juni Sieg in Le Mans, im November in Mexiko bei der Panamericana

1953: Der Mercedes-Importeur für die USA, Max Hofmann, kommt nach Stuttgart in die Daimler-Benz-Zentrale und setzt die Entwicklung von Seriensportwagen durch

1954: Am 16. Januar erteilt der Daimler-Benz-Vorstand die Freigabe zur Finalisierung des 300 SL, der bereits 20 Tage später debütieren soll. Die Seriensportwagen Modelle 300 SL (W 198) und 190 SL (W 121) feiern im Februar Weltpremiere in New York. Im August Produktionsanlauf für den 300 SL mit Flügeltüren mit Stahlblechkarosserie. Verkauf der ersten Serienautos auf europäischen Märkten

1955: Im März erhält Max Hofman sein erstes Kundenauto für den US-Markt. Im Februar Serienstart für den 300 SL mit Leichtmetallkarosserie. Im Mai startet die Produktion des 190 SL, der zuvor auf dem Genfer Salon sein Europadebüt zelebrierte

1957: Die Produktion des 300 SL endet im Mai. Insgesamt wurden 1400 Einheiten des Mercedes 300 SL ausgeliefert, davon 1370 Einheiten mit Stahlblechkarosserie, 1 Exemplare mit Kunststoffkarosserie und 29 Einheiten mit Aluminiumkarosserie. Nachfolger wird der 300 SL Roadster (Serie W 198 II), der auf dem Genfer Salon debütiert und passend zur Open-Air-Saison in den Schauräumen der Händler eintrifft. 618 Einheiten des neuen SL Roadster werden im ersten Jahr ausgeliefert. Für die Rennsaison entstehen auf der Basis des offenen Sportwagens zwei 300 SLS, die in der nordamerikanischen Sportwagenmeisterschaft unter Paul O'Shea den Titel gewinnen. Anfang der 1960er Jahre starten Eberhard Mahle und Gunter Philipp mit 300 SL bei Sportwagenrennen

1958: Im November erreicht ein 300 SL Roadster mit langer Übersetzung, mit Rennscheibe und abgedecktem Beifahrersitz auf der Autobahn München-Ingolstadt einen Durchschnitt von 242,5 km/h

1961: Nicht beim Gullwing, sondern erst jetzt beim 300 SL Roadster Einführung von Dunlop-Vierrad-Scheibenbremsen

1963: Produktionsauslauf für die Modelle 190 SL und 300 SL Roadster. Vom Mercedes 300 SL Roadster wurden 1858 Einheiten gebaut, vom Mercedes 190 SL insgesamt 25.881 Einheiten. Auf dem Genfer Salon feiert im März der 230 SL der sogenannten Pagodendach-Reihe (Serie W 113) Weltpremiere. Als erster Mercedes-Benz wird er serienmäßig mit Gürtelreifen ausgeliefert. Produktionsanlauf im Juni. Sieg des 230 SL bei der Rallye Spa-Sofia-Lüttich. Ab Herbst auch mit Hardtop, aber ohne Verdeck. Einführung eines optionalen Automatikgetriebes im Oktober. Im ersten Jahr werden 1.465 Einheiten des 230 SL produziert

1966: Ab März mit Dreipunkt-Sicherheitsgurten. Ab Mai optional mit manuellem ZF-Fünfganggetriebe. Der Turiner Karossier Pietro Frua baut ein Shooting-Brake-Concept

1967: Im Januar Produktionsauslauf des 230 SL. Von Ende Februar bis Dezember wird der 250 SL (Serie W 113 A) angeboten, ehe der 280 SL als nächste Ausbaustufe der Baureihe lanciert wird

1968: Auf dem Brüsseler Salon feiert im Januar der 280 SL (Serie W 113 E) Weltpremiere, der Produktionsanlauf erfolgte schon im Dezember 1967

1969: Versuchsfahrzeuge auf Basis des Pagodendach-SL werden mit Kreiskolbenmotoren ausgestattet

1970: Im November startet die Vorserienproduktion des 350 SL (Reihe R 107)

1971: Der letzte 280 SL mit Pagodendach rollt am 23. Februar vom Band. Insgesamt baute Mercedes in den Jahren 1963 bis 1971 von der Typen-Familie 230 SL, 250 SL, 280 SL exakt 48.912 Einheiten, davon 19.831 als Mercedes 230 SL (1963-1967), 5.196 als Mercedes 250 SL (1966-1968) und 23.885 als Mercedes 280 SL (1967-1971). Im April erfolgt die Pressefahrvorstellung des 350 SL (R 107). Für Nordamerika wird der 450 SL produziert, dies zunächst unter der Bezeichnung 350 SL

1973: Ab März ist der 450 SL auch in Deutschland bestellbar

1974: Im Juli kommt die Sechszylinder-Basisversion 280 SL zur Auslieferung

1980: Auf dem Genfer Salon feiern 380 SL und 500 SL mit neuen Leichtmetallmotoren als Nachfolger von 350 SL und 450 SL Premiere. Ab März ist ABS lieferbar

1981: Im September Einführung neuer und modifizierter Motoren mit um bis zu zehn Prozent reduzierten Benzinverbrauchswerten gegenüber den Vorgängern

1982: Ab Januar mit optionalem Fahrerairbag und Gurtstraffer für Beifahrer lieferbar

1985: Im September große Modellpflege für die R-107-Typen mit Fahrwerksmodifikationen, neuen Exterieur- und Interieurdetails sowie neuen Motoren. Der 420 SL mit neuer 4,2-Liter- V8-Maschine ersetzt den 280 SL. Für Nordamerika, Japan und Australien geht der 560 SL als Nachfolger des 380 SL in Produktion. Alle SL-Modelle sind für Katalysatorbetrieb vorbereitet (sogenannte RÜF-Versionen) und gegen Mehrpreis auch mit geregeltem Drei-Wege-Katalysator bestellbar. Der Mercedes 300 SL der Baureihe R 107 revitalisiert den legendären Typencode aus den 1950ern

1989: Am 4. August rollt der letzte Roadster der Serie R 107, ein roter 500 SL, in Sindelfingen vom Band. Anschließend findet er einen Ehrenplatz im Mercedes-Benz-Museum. Insgesamt wurden 237.287 Einheiten der SL-Baureihe R 107 gebaut (November 1970 bis August 1989), davon 25.436 Mercedes 280 SL (Mai 1974 bis August 1985), 15.304 Mercedes 350 SL (November 1970, April 1971 bis März 1980), 66.298 Mercedes 450 SL (Juli 1971 bis November 1980), 53.200 Mercedes 380 SL (Mai 1980 bis Oktober 1985), 11.812 Mercedes 500 SL (April 1980 bis August 1989), 13.742 Mercedes 300 SL (September 1985 bis August 1989), 2.148 Mercedes 420 SL (September 1985 bis August 1989) und 49.347 Mercedes 560 SL (September 1985 bis August 1989). Die nachfolgende SL-Reihe R 129 wird auf dem Genfer Salon vorgestellt. Technologische Meilensteine beim R 129 sind u.a. ein automatisch ausfahrender Überrollbügel und die Integralsitze mit integrierten Sicherheitsgurten, Gurtstraffern und Gurthöhenverstellung mit gekoppelter Kopfstützenverstellung. Hinzu kommt das in 30 Sekunden mittels elektrisch angetriebener Hydraulikpumpe zu öffnende oder schließende Faltverdeck. Als Vorstufe eines aktiven Fahrwerks gibt es ein adaptives Dämpfungssystem mit verstellbaren Stoßdämpfern. Motoren als 300 SL (Zweiventiltechnik), 300 SL-24 und 500 SL (Vierventiltechnik und mit 326 PS leistungsstärkster Mercedes-PKW)

1990: Die SL der Serie R 129 werden mit dem internationalen "Car Design Award" ausgezeichnet. Kooperationsvertrag zwischen Daimler-Benz AG und AMG

1991: Debüt des Technologieträgers Mercedes-Benz C 112 auf der IAA in Frankfurt in der Tradition des 300 SL von 1954

1992: Erster Zwölfzylinder in einem SL (600 SL)

1993: Als erster SL aus der Kooperation mit AMG kommt der SL 60 AMG auf den Markt

1995: Insgesamt 17 limitierte Sondermodelle werden bis 2001 von der Roadster-Generation R 129 aufgelegt. Einführung des ESP

1996: Der R 129 wird mit Bremsassistent BAS ausgestattet, Tempomat auch in Tempo-30-Zonen nutzbar

1998: Große Modellpflege. Eine neue V-Motorengeneration wird eingeführt, die Reihensechszylinder laufen aus

1999: Der Gullwing-Mercedes 300 SL (W 198) gewinnt die Medien-Wahl zum "Sportwagen des Jahrhunderts". Neue AMG-Versionen SL 55 mit 5,5-Liter-V8 und SL 73 mit 7,3-Liter-V12

2001: Erneuter Generationenwechsel in der SL-Klasse. Im Juli feiert in den Hamburger Deichtorhallen der SL 500 als erster Typ der neuen Reihe R 230 seine Pressevorstellung. Im Herbst folgt der SL 55 AMG. Die Fertigung der SL-Serie R 129 läuft aus nach insgesamt 204.940 Einheiten (1988 bis 2001), davon 10.319 Einheiten als Mercedes SL 280 (1993 bis 1998), 1.704 als Mercedes SL 280 V6 (1997 bis 2001), 12.020 als Mercedes 300 SL (1988 bis 1993), 26.984 als Mercedes 300 SL-24 (1988 bis 1993), 32.223 als Mercedes SL 320 (1993 bis 1998), 7.070 als Mercedes SL 320 V6 (1997 bis 2001), 79.827 als Mercedes 500 SL/SL 500 (1988 bis 1998), 23.704 als Mercedes 500 SL mit Motor M 113 (1997 bis 2001) und 11.089 als Mercedes 600 SL/SL 600 (1991 bis 2001).

2002: Neue Basisversion der R-230-Reihe ist der SL 350

2003: Im Januar debütiert der SL 600 als neue Spitzenversion der R-230-Baureihe

2008: Umfangreiche Überarbeitung der SL-Reihe, u.a. mit neuer Frontgestaltung

2009: Weltpremiere Mercedes-Benz SLS AMG mit Flügeltüren und SLS AMG Roadster als moderne Interpretation des Mercedes-Benz 300 SL Flügeltürers und Roadsters aus den 1950er-Jahren

2011: Finale für die SL-Baureihe R 230 nach insgesamt 169.434 Einheiten (2001 bis 2011)

2012: In Detroit feiert die SL-Baureihe R 231 Weltpremiere, passgenau zum Launch des ersten 300 SL vor 60 Jahren. Die Karosserie des R 231 besteht weitgehend aus Aluminium

2016: Großes Facelift für den SL der Reihe R 231, allerdings können die Verkaufszahlen nicht an frühere Erfolge anknüpfen

2017: 50 Jahre nach Produktionsstart werden gut erhaltene 300 SL Roadster (W 198 II) mit bis zu 1,5 Million Euro gehandelt

2019: Die letzten Fahrzeuge der SL-Baureihe R 107 erreichen das Oldtimer-Alter für die Beantragung eines H-Kennzeichens. Tatsächlich zählt der R 107 bis heute zu den populärsten H-Kennzeichen-Klassikern

2020: Im Sommer Produktionsauslauf des SL der Baureihe R 231

2021: Im Oktober Vorstellung der nächsten SL-Generation, diesmal als Mercedes-AMG (Baureihe R 232)

2022: Ein 300 SL (W 198) mit Leichtmetallkarosserie erzielt bei einer Auktion den Preis von 6,1 Millionen Euro. Mercedes-Benz feiert das 70-Jahre-Jubiläum der SL mit Events und dem Marktstart der neuen SL-Generation R 232, letztere erstmals unter der Marke Mercedes-AMG

2024: Mercedes feiert das Jubiläum 70 Jahre 300 SL bei verschiedenen Klassiker-Messen und Events. Die aktuelle SL-Baureihe R 232 wird auch mit Hybridantrieb lieferbar als Mercedes-AMG SL 63 S E Performance

Quelle: ntv.de, Wolfram Nickel, sp-x


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