Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben weitere Vorbereitungen für einen möglichen Krieg an der Grenze zum Libanon getroffen. Es sei "eine neue Phase in der Vorbereitung des Nordkommandos auf den Krieg abgeschlossen" worden, teilte das Militär am Sonntag mit. Die Armee sei damit in der Lage, "alle benötigten Soldaten innerhalb weniger Stunden einzuberufen und auszurüsten und sie für defensive und offensive Einsätze an die Front zu bringen".
Am Sonntag flog Israel Luftangriffe auf den Osten des Libanons, eine Hochburg der Hisbollah-Miliz. Die Angriffe seien eine "Vergeltungsmaßnahme" für den Abschuss einer israelischen Drohne gewesen, erklärte die israelische Armee im Online-Dienst Telegram. Auch aus dem Hisbollah-Umfeld wurden die morgendlichen Angriffe Israels bestätigt.
Durch die Auseinandersetzungen an der israelisch-libanesischen Grenze wurden im Libanon mindestens 359 Menschen getötet, die meisten von ihnen Hisbollah-Kämpfer. Es starben aber auch mindestens 70 Zivilisten. In Israel wurden zehn Soldaten und acht Zivilisten getötet.
Der Chef der Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah, hatte am Freitag eine Ausweitung des Konflikts mit Israel angedroht. "Wir haben unsere Hauptwaffen noch nicht eingesetzt und auch nicht unsere Hauptstreitkräfte", sagte Nasrallah in einer Fernsehansprache. Die Hisbollah fürchte keinen Krieg und sei "vollständig vorbereitet", fügte er hinzu.
Vorbereitung auf zukünftige Operation
Israel hatte am Wochenende nach eigenen Angaben alle Soldaten nach monatelangen erbitterten Kämpfen aus dem südlichen Gazastreifen abgezogen. Die Streitkräfte hätten dies getan, "um sich zu erholen und sich auf zukünftige Operationen vorzubereiten", erklärte ein Armeevertreter.
Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober kommt es im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon fast täglich zu Gefechten. Die israelischen Soldaten erwehren sich Kämpfern der mit der Hamas verbündeten schiitischen Hisbollah-Miliz, die über ein großes Arsenal an Kurz- und Mittelstreckenraketen verfügen soll.
Quelle: ntv.de, gut/AFP
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