Die Hamas und der Islamische Dschihad haben eigenen Angaben zufolge eine Antwort auf den israelischen Vorschlag für eine Waffenruhe und eine Geiselfreilassung im Gazastreifen gegeben, in der sie "einen vollständigen Stopp der Aggression" im Gazastreifen fordern. Die Antwort stelle "die Interessen unseres palästinensischen Volkes in den Vordergrund und betont die Notwendigkeit eines vollständigen Stopps der anhaltenden Aggression gegen den Gazastreifen", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der radikalislamischen Gruppen.
Sie seien "bereit, sich zu engagieren, um eine Vereinbarung zu erreichen, die diesen Krieg beendet", erklärten die Hamas und der Islamische Dschihad weiter. Zuvor hatten hochrangige Hamas-Vertreter erklärt, dass die Hamas den Vermittlern in den Gesprächen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, Ägypten und Katar, eine offizielle Antwort überbracht hatte. Nach Ansicht des Hamas-Politbüromitglieds Issat El-Reschik enthält diese einen "breiten Weg" für eine Einigung.
Eine mit den Vorgängen vertraute Quelle, die anonym bleiben wollte, sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Antwort der Hamas auf den israelischen Vorschlag enthalte "Änderungen". Ein Vertreter Israels wertete die Antwort der Hamas gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters als Ablehnung. Die Hamas habe den von US-Präsident Joe Biden präsentierten Vorschlag zur Freilassung von Geiseln zurückgewiesen. "Sie haben alle der zentralen und bedeutendsten Parameter geändert", so der Insider.
Weißes Haus prüft die Antwort
Der genaue Inhalt des Schreibens der Hamas ist bislang nicht öffentlich, aktuell ist das Weiße Haus mit der Auswertung beschäftigt. "Wir haben die Antwort erhalten, die die Hamas Katar und Ägypten gegeben hat, und wir prüfen sie gerade", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, der Presse.
Die Antwort bezieht sich auf einen von US-Präsident Joe Biden Ende Mai vorgestellten Plan für eine "sofortige und vollständige" Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas. Der mehrstufige Plan sieht unter anderem den Rückzug der israelischen Armee aus bewohnten Gebieten des Gazastreifens vor sowie die Freilassung der von der Hamas verschleppten Geiseln im Austausch für palästinensische Gefangene. Demnach würde es zunächst zu einer sechswöchigen Waffenruhe kommen, die verlängert werden könnte, während um ein anhaltendes Ende der Kämpfe verhandelt wird.
Nach US-Angaben hängt die Umsetzung nur noch an der Zustimmung der Hamas. Die israelische Regierung unter Benjamin Netanjahu hat bislang aber auch noch keine klare und öffentliche Zustimmung erteilt. Vom UN-Sicherheitsrat wird der Vorschlag unterstützt, das Gremium hat eine entsprechende Resolution am Montag angenommen. Die USA, Ägypten und Katar bemühen sich seit Monaten als Vermittler um eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas, bislang aber ohne Erfolg.
Quelle: ntv.de, ino/AFP
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