Fiat Panda - oft nicht gut gewartet und gepflegt

  26 Juli 2024    Gelesen: 530
  Fiat Panda - oft nicht gut gewartet und gepflegt

Der Panda gehört zu den erfolgreichsten Modellen von Fiat. Dafür gibt es gute Gründe - Zuverlässigkeit steht dabei allerdings nicht ganz oben.

Er läuft und läuft und ist gerade in die Produktionsverlängerung gegangen: der Fiat Panda (Typ 312), der bereits Anfang 2012 in dritter Generation auf den Markt kam. Anders als sein Technikbruder Fiat 500, der gerade seinen Abschied nehmen musste, erhielt der Kleinstwagen gerade ein technisches Update. Er erfüllt nun die geltenden EU-Sicherheitsanforderungen hinsichtlich der Ausstattung mit Assistenten. Und dürfte nun die nächsten drei Jahre weiter vom Band laufen.

Qualität

Der Fiat Panda war zu Beginn seiner Produktionszeit noch zu Preisen von unter 10.000 Euro zu haben. Günstige Neuwagenpreise haben aber oftmals negative Auswirkungen auf die Bereitschaft der Erstbesitzer, sich um Wartung und Pflege zu kümmern. Das wird bei der TÜV-Hauptuntersuchung (HU) zum Problem. Der Panda fällt den TÜV-Prüfern ab der zweiten HU beim Check von Fahrwerkskomponenten, Licht und Bremsen negativ auf. Außerdem neigt der Panda zu Ölverlust.

Karosserie und Innenraum

Der 3,65 Meter kurze Panda bietet dank seiner kastigen Form ordentliche Platzverhältnisse und ein gutes Raumgefühl. Das Kofferraumvolumen variiert je nach Stellung der Rücksitzlehne zwischen 225 und 870 Litern. Das Interieur des Fünftürers gibt sich je nach Ausstattungsvariante von sehr nüchtern bis zu farbenfroh und modern.

Insgesamt wirkt der Panda recht putzig; ein Eindruck, der durch die knappen vorderen und hinteren Überhänge sowie die recht kleinen Räder (14 bis 15 Zoll) unterstrichen wird. Soll es etwas uriger aussehen, kommen die Cross-Modelle ins Spiel. Sie wirken dank Kunststoffbeplankung an den Rädern rustikaler.

Motoren und Antrieb

Zunächst konnten Kunden aus einem breiten Motorenangebot und zwischen Front- und Allradantrieb wählen. Fiat hatte Benziner, Diesel und eine Erdgasvariante im Programm. Basisbenziner war ein 1,2-Liter-Vierzylinderbenziner mit 51 kW/69 PS, der ausschließlich mit Frontantrieb kombinierbar war.

Den 0,9-Liter-Zweizylinder-Turbo gab es in den Ausbaustufen mit 57 kW/78 PS (bis 2018), 66 kW/90 PS (bis 2018) und 63 kW/86 PS (bis 2022). Der 0,9-Liter diente bis Anfang 2022 auch als Grundlage für die Erdgasvariante mit 59 kW/80 PS beziehungsweise 52 kW/70 PS.

Sehr ungewöhnlich in der Kleinstwagenklasse: Der Zweizylinder sowie die zwei 1,3-Liter-Diesel mit 55 kW/75 PS und 70 kW/95 PS waren mit Allradantrieb erhältlich. Die Diesel (Normverbrauch: 3,6 bis 4,7 Liter) flogen 2018 aus dem Programm. Aktuell bietet Fiat nur noch einen 1,0-Dreizylinder mit 51 kW/70 PS mit Mildhybridunterstützung an. Die Kraftübertragung übernehmen bei allen Panda-Varianten manuelle Getriebe mit fünf oder sechs Gängen.

Ausstattung und Sicherheit

Dass Fiat bei der Preisgestaltung des Panda mit spitzer Feder rechnete, macht sich bei den Basisversionen am deutlichsten bemerkbar. Bei Preisen von unter 10.000 Euro - zum Teil als Sonderaktion um die 8000 Euro - durften Erstkäufer keine Wohlfühloase erwarten. Es fehlten etwa Klimaanlage oder Radio. "Lounge"-Modelle haben etwas mehr Komfort an Bord.

Gegen Aufpreis waren aber auch Nebelleuchten, Unterbodenfahrschutz für Allradfahrzeuge, 15-Zoll-Leichtmetallfelgen, Stoffsitze mit Leder-Applikationen und Panoramaglasdach erhältlich. ESP gab es anfangs nur gegen Aufpreis, erst seit 2014 ist der Einbau verpflichtend.

Fazit

Der Fiat Panda ist ein putziges und praktisches Fahrzeug. Allerdings gibt er beim TÜV nicht das beste Bild ab. Gebrauchtwageninteressenten sollten nach gepflegten Modellen mit frischer HU-Plakette suchen und ihr Wunschexemplar genau unter die Lupe nehmen (lassen). Bei mobile.de werden aktuell rund 5000 gebrauchte Panda-Modelle der dritten Generation zum Kauf angeboten. Los geht es ab rund 3000 Euro.

Quelle: ntv.de, Elfriede Munsch, sp-x


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