Vor zwölf Jahren brachte Beats die erste Pill auf den Markt, zuletzt erhielt der tragbare Bluetooth-Lautsprecher 2015 als Plus-Version ein Upgrade, sieben Jahre später verschwand er aus dem Angebot des Unternehmens, das seit 2014 Apple gehört. Erwartet hatte es kaum noch jemand, aber jetzt feiert die kultige Party-Pille tatsächlich ein Comeback - ein gelungenes, findet ntv.de.
Toller Klang für die Größe
Die Pillenform ist geblieben, sonst hat der neue Lautsprecher wenig mit seinen Vorgängern zu tun. Apple hat unter anderem das Innenleben völlig neu gestaltet. Statt eines Doppels hat die neue Pill jetzt einen einzelnen Hochtöner. Der hat sein eigenes Gehäuse, womit seine Frequenzen besser von denen des Tieftöners getrennt sind. Beide Wandler sind jetzt leicht nach oben gerichtet und haben weitere technische Verbesserungen erhalten, was dem Klang des neuen Beats Pill sehr zugutekommt.
Für seine Größe liefert der Lautsprecher beeindruckende Bässe, die auch vergleichsweise tief hinabreichen. Sie gehen dabei aber äußerst kontrolliert an die Arbeit und mischen sich nicht in die Angelegenheiten des Hochtöners ein, der Mitten und Höhen souverän beherrscht. Verzerrungen sind auch bei höheren Lautstärken selten. Erst wenn man voll aufdreht, verliert die 680 Gramm schwere Party-Pille ein wenig die Beherrschung - speziell, wenn die Musik bassbetont ist.
Stereo nur als Duo
Das Ganze geschieht in Mono, was die Möglichkeiten des Lautsprechers natürlich einschränkt. Wer Stereo-Sound genießen möchte, muss zwei Pillen kaufen. Als Pärchen begeistern sie so beispielsweise auf Nachttischen links und rechts vom Bett.
Wenn die Speaker im Raum verteilt stehen oder gar in verschiedenen Zimmern, bringt Stereo allerdings wenig. Dann kann man den sogenannten Verstärkermodus wählen, bei dem jede Pille für sich, aber synchron Musik abspielt. Dabei können sie aber nur Bluetoothverbindungen eingehen, auch die neue Beats Pill ist kein WLAN-Lautsprecher.
Gute Freisprechanlage
Aber der Speaker kann als Freisprechanlage eingesetzt werden. Das hat im Test problemlos funktioniert, man wird von Gesprächspartnern gut verstanden, solange man nicht weiter als zwei Meter vom Lautsprecher entfernt ist und die Umgebung nicht allzu laut ist. Die Wiedergabe pausiert natürlich bei Anrufen.
Man nimmt Gespräche an oder legt auf, indem man ein- oder zweimal auf die mittlere Taste auf der Oberseite der Beats Pill drückt. Über sie koppelt man auch Bluetooth-Geräte und regelt die Wiedergabe von Musik, für die Lautstärke gibt es rechts von ihr zwei eigene Tasten.
Drückt man zweimal auf die Ein-Aus-Taste, startet der digitale Assistent. Das kann Siri oder der Google Assistant sein. Die Beats Pill geht sowohl mit iPhones als auch Android-Smartphones Verbindungen ein, ohne Apple-Geräte zu bevorzugen. Ebenso steht jeweils die Möglichkeit zur Verfügung, den Lautsprecher über die App zu suchen.
Spartanische App, aber robust
Ansonsten hat die Beats-Pill-Anwendung in beiden Fällen nicht viel zu bieten. Die App dient vor allem dazu, bei zwei verbundenen Pillen bequem den Modus zu wechseln. Außerdem kann man in der Anwendung eine zweite Bluetooth-Verbindung gestatten oder festlegen, was bei Anrufen passiert, wenn man die Multifunktionstaste ein- oder zweimal drückt. Einen Equalizer oder andere Extras gibt's in der App nicht.
Das ist spartanisch, aber bei einem kleinen tragbaren Lautsprecher auch kein Drama. Wichtiger ist, dass die Beats Pill hart im Nehmen ist. Die robust gebaute Box ist nach IP67 gegen Staub und Wasser geschützt und verkraftet so auch mal ein kleines Party-Malheur oder einen Regenguss. Ihre Silikonverkleidung ist nicht nur angenehm griffig, sondern auch ziemlich resistent gegen Kratzer und Schlieren.
Hohe Ausdauer
Auch der Akku übersteht eine ausgedehnte Party problemlos. Beats gibt bis zu 24 Stunden Laufzeit bei 50 Prozent Lautstärke an, der Praxistest hat knapp 20 Stunden ergeben. Notfalls genügen zehn Minuten am Netzteil, um wieder rund zwei Stunden Party zu machen.
Über den USB-C-Anschluss auf der Rückseite kann man auch Wiedergabe-Quellen anschließen, um verlustfrei hochaufgelöste Musik zu hören. Den Unterschied zu normal komprimierten MP3-Songs hört man allerdings nicht. So gut kann ein kleiner, tragbarer Lautsprecher wirklich nicht klingen. Praktisch ist aber, dass man sein Smartphone an dem Anschluss aufladen kann.
Fazit
Die Beats Pill ist für ihre Größe ein starker tragbarer Bluetooth-Lautsprecher, der vor allem durch einen tollen Klang und eine hohe Ausdauer überzeugt. Außerdem ist er robust und bietet mit der Freisprech-Funktion sowie der Möglichkeit als Doppel aufzutreten willkommene Extras. Dafür muss man aber auch einen stolzen Preis bezahlen, die Beats Pill geht für knapp 170 Euro an den Start.
Quelle: ntv.de
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