Die Staats- und Regierungschefs der USA, Ägyptens und Katars haben Israel und die Hamas zu einer neuen Verhandlungsrunde am 15. August aufgefordert. Die drei Länder, die eine Vermittlerrolle in Hinblick auf ein Abkommen für eine Waffenruhe im Gazastreifen einnehmen, schlugen in einer gemeinsamen Erklärung vor, dass die Gespräche entweder in Doha oder in Kairo stattfinden könnten.
"Ein Rahmenabkommen liegt nun auf dem Tisch und es müssen nur noch die Details der Umsetzung geklärt werden", schrieben sie: "Es gibt keine Zeit mehr zu verlieren und keine Ausreden von irgendeiner Seite für weitere Verzögerungen. Es ist an der Zeit, die Geiseln freizulassen, mit der Waffenruhe zu beginnen und dieses Abkommen umzusetzen." Die Staats- und Regierungschefs boten außerdem an, einen finalen Überbrückungsvorschlag zur Lösung der immer noch bestehenden Probleme vorzulegen, die bisher dazu führten, dass entweder Israel oder die Hamas dem Abkommen nicht zustimmten.
Das Schreiben erfolgt zu einem kritischen Zeitpunkt, da der Iran und seine Verbündeten wie die Hamas Vergeltungsschläge gegen Israel wegen der Tötung zweier führender Köpfe der Hamas und der libanesischen Hisbollah-Miliz angekündigt haben. Es gibt die Sorge, dass der Gaza-Krieg sich zu einem Flächenbrand ausweitet. Es sei an der Zeit, sowohl der leidenden Bevölkerung in Gaza als auch den Geiseln und ihren Familien "unverzüglich Erleichterung zu verschaffen", heißt es in der Erklärung.
Israel sagt Teilnahme zu
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bestätigte kurz darauf, Vertreter zu dem Treffen am 15. August entsenden zu wollen. "Nach dem Angebot der USA und der Vermittler wird Israel am 15. August eine Delegation von Verhandlungsführern an einen noch zu bestimmenden Ort schicken, um die Details zu klären und das Rahmenabkommen umzusetzen", teilte Netanjahus Büro mit. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte mit dem israelischen Verteidigungsminister Yoav Gallant telefoniert und über die Maßnahmen der USA im Nahen Osten zur Verteidigung Israels sowie über eine Waffenruhe im Gazastreifen gesprochen. "Ich habe auch betont, wie wichtig es ist, ein Waffenruheabkommen im Gazastreifen zu schließen, damit die Geiseln freikommen", schrieb Austin auf X.
Die erneuten Bemühungen um den Abschluss eines Abkommens zur Waffenruhe im Gazastreifen sind für die Vermittlerstaaten auch ein Versuch, die Gespräche wieder in Gang zu bringen. Seit der Ermordung hochrangiger Mitglieder der Hamas und der libanesischen Hisbollah-Miliz wächst die Befürchtung, dass es in der Region zu einem umfassenderen Konflikt kommen könnte, an dem auch der Iran beteiligt wäre. Die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen erklärte, dass der Iran zwei Prioritäten gleichzeitig verfolge. "Erstens eine dauerhafte Waffenruhe im Gazastreifen und den Rückzug der Besatzer aus diesem Gebiet", sowie die Bestrafung für die Ermordung des ehemaligen politischen Hamas-Chefs Ismail Hanija am 31. Juli im Iran.
Aus US-Regierungskreisen heißt es, es sei nicht zu erwarten, dass das ein Abkommen zwischen der Hamas und Israel bis nächste Woche unterzeichnet werden würde. Wie ein Insider erklärte, liegt das Problem offenbar in der Reihenfolge des Austauschs der Geiseln. Beide Seiten müssten deshalb aufeinander zugehen, so der Insider.
Quelle: ntv.de, rpe/rts/dpa
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