Nordkorea gewährt erstmals Blick auf Urananreicherungsanlage

  13 September 2024    Gelesen: 565
  Nordkorea gewährt erstmals Blick auf Urananreicherungsanlage

Nordkorea will die Produktion von waffenfähigem Kernmaterial ausbauen. Fotos der Staatsmedien zeigen Machthaber Kim in einer Urananreicherungsanlage. Es ist das erste Mal, dass derartige Bilder zu sehen sind.

Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un hat eine Urananreicherungsanlage besucht und für diese neue Zentrifugen gefordert. Wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtete, soll mehr waffenfähiges Material für Atombomben produziert werden. Angehängt an den Bericht der nordkoreanischen Agentur über Kims Besuch der Anlage waren auch Fotos, die einen seltenen Einblick in das nordkoreanische Atomprogramm gewährten, welches durch mehrere Resolutionen des UN-Sicherheitsrats verboten ist. Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap ist es das erste Mal, dass Nordkorea Einzelheiten über eine Urananreicherungsanlage öffentlich macht.

Die Fotos zeigten Kim zwischen langen Reihen von Metallzentrifugen, den Maschinen zur Urananreicherung. Aus dem Bericht ging weder hervor, wann der Besuch stattfand, noch, wo sich die Anlage befindet. Kim hatte zu Beginn der Woche gesagt, das Land wolle den Bestand seiner Nuklearwaffen "exponentiell" erhöhen.

Es wird vermutet, dass Nordkorea über mehrere Anlagen zur Anreicherung von Uran verfügt. Analysten zufolge zeigen kommerzielle Satellitenbilder, dass in den vergangenen Jahren am wichtigsten wissenschaftlichen Kernforschungszentrum Yongbyon, einschließlich der Urananreicherungsanlage, gebaut wurde, was auf eine mögliche Erweiterung hindeutet.

Der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi, erklärte am Montag, die UN-Atomaufsichtsbehörde habe Aktivitäten beobachtet, die mit dem Betrieb eines Reaktors und der gemeldeten Zentrifugenanreicherungsanlage in Yongbyon vereinbar seien. Die Schätzungen über die Anzahl der nordkoreanischen Atomwaffen gehen weit auseinander. Im Juli kam ein Bericht der Federation of American Scientists zu dem Schluss, dass das Land möglicherweise genug spaltbares Material für den Bau von bis zu 90 Atomsprengköpfen produziert hat, dass es aber wahrscheinlich eher 50 zusammengebaut hat.

Quelle: ntv.de, ino/rts


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