Islamisten im Gazastreifen haben mit der Freilassung weiterer Geiseln begonnen. In einer Fernseh-Liveübertragung war zu sehen, wie die seit 15 Monaten im Gazastreifen gefangen gehaltene israelische Soldatin Agam Berger zwischen Trümmern in Dschabalija von vermummten Bewaffneten an Vertreter des Roten Kreuzes übergeben wurde.
Die mit einem Kampfanzug bekleidete 20 Jahre alte Berger wurde von Hamas-Kämpfern auf einer Bühne vorgeführt, bevor sie den Rot-Kreuz-Vertretern übergeben wurde. Ihre Familie in Israel verfolgte die Zeremonie im Fernsehen und reagierte mit begeistertem Jubel auf den Anblick der jungen Frau.
Laut einem Armeesprecher ist sie inzwischen in den Händen der israelischen Armee. Nach der Präsentation auf der Bühne wurde Berger von Spezialkräften der Armee und des Geheimdienstes begleitet nach Israel gebracht, wie die Armee erklärte. Dort sollte sie einer ersten medizinischen Untersuchung unterzogen werden.
Drei weitere Geiseln sollen am Samstag freikommen
Insgesamt sollen im Laufe des Tages im Rahmen des Waffenruheabkommens acht Geiseln freigelassen werden. Neben Berger handelt es sich dabei um den Deutsch-Israeli Gadi Moses sowie Arbel Yehud, die laut Medienberichten ebenfalls familiäre Verbindungen nach Deutschland hat, und fünf thailändische Arbeiter. Sie sollen an anderen Orten - in Chan Junis im Süden des Gazastreifens sowie in der Stadt Gaza - übergeben werden.
Die freigelassenen Geiseln sollen zunächst in ein israelisches Militärlager am Rande des Gazastreifens und von dort aus in vier verschiedene Krankenhäuser in Israel gebracht werden. Im Gegenzug sollen 110 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden, darunter auch mindestens 30 wegen Mordes Verurteilte sowie einige Frauen und Minderjährige.
Drei weitere männliche Geiseln sollen laut dem Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Samstag übergeben werden. Es ist das erste Mal, dass die islamistischen Gruppen im Rahmen der seit 19. Januar geltenden Waffenruhe Männer aus der Gefangenschaft entlassen.
An den vergangenen zwei Wochenenden waren bereits sieben weibliche Geiseln nach Israel zurückgekehrt. Im Gegenzug hatte Israel Hunderte palästinensische Gefangene freigelassen.
Quelle: ntv.de, mpa/dpa/AFP
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