Trump will alle Geiseln bis Samstag frei bekommen

  11 Februar 2025    Gelesen: 59
  Trump will alle Geiseln bis Samstag frei bekommen

Drei weitere israelische Geiseln sollten eigentlich am Samstag freigelassen werden, doch die Hamas will das Vorhaben verschieben. Jetzt schaltet sich US-Präsident Trump ein und stellt ein Ultimatum.

US-Präsident Donald Trump hat der Hamas nach ihrer Ankündigung, die Geiselfreilassungen auszusetzen, mit einem Ende der Waffenruhe im Gazastreifen gedroht. Sollten nicht "alle" israelischen Geiseln bis Samstagmittag freigelassen werden, werde er empfehlen, die seit dem 19. Januar geltende Waffenruhe in dem von der islamistischen Palästinenserorganisation kontrollierten Küstengebiet aufzukündigen, sagte Trump im Weißen Haus.

Er werde diese Entscheidung Israel überlassen, so der US-Präsident weiter. Doch aus seiner Sicht sollte "die Hölle losbrechen", wenn nicht "alle Geiseln bis Samstag zwölf Uhr zurückgegeben werden" sollten. Alle Geiseln sollten bis Samstagmittag freigelassen werden, "nicht nach und nach, nicht zwei und eins und drei und vier und zwei", forderte Trump. "Wir wollen sie alle zurück. Ich spreche nur für mich. Israel kann sich darüber hinwegsetzen, aber für mich selbst, Samstag um zwölf Uhr - und wenn sie nicht hier sind, wird die Hölle losbrechen", sagte er weiter.

Zu genauen Einzelheiten äußerte sich Trump zunächst nicht. Er fügte lediglich hinzu, die Hamas werde "herausfinden, was ich meine". Auf die Frage, ob er eine mögliche Beteiligung der US-Streitkräfte ausschließe, antwortete Trump: "Wir werden sehen, was passiert." Die Hamas-Ankündigung zum Stopp der vereinbarten Geisel-Freilassungen brandmarkte er als "schrecklich".

Die Hamas hatte zuvor mitgeteilt, die vereinbarte Freilassung weiterer israelischer Geiseln im Rahmen des Waffenruhe-Abkommens mit Israel "bis auf Weiteres" auszusetzen. Israel warf der radikalislamischen Palästinenserorganisation daraufhin einen Bruch der vereinbarten Waffenruhe vor und erklärte, sich auf "jedes mögliche Szenario" vorzubereiten. Israel bezeichnete den Schritt der Hamas als "kompletten Verstoß" gegen das Waffenruhe-Abkommen.

Trump droht auch Jordanien und Ägypten

Gemäß einer von den USA, Ägypten und Katar vermittelten und am 19. Januar in Kraft getretenen Waffenruhe soll die Hamas insgesamt 33 israelische Geiseln freilassen. Rund 1900 palästinensische Häftlinge sollen im Gegenzug aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Am Samstag war die fünfte Übergabe israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge vollzogen worden. Für Empörung und Entsetzen sorgten dabei die Vorführung und der schockierende körperliche Zustand der drei freigelassenen Israelis.

Von den insgesamt 251 Menschen, welche die Hamas bei ihrem brutalen Großangriff auf Israel am 7. Oktober verschleppt hatte, werden nun noch 73 im Gazastreifen festgehalten. 34 von ihnen sind nach israelischen Angaben bereits tot.

Trump äußerte sich auch zu möglichen Schritten gegen Jordanien und Ägypten, sollten diese Länder keine palästinensischen Flüchtlinge aufnehmen, die er im Rahmen seines hochumstrittenen Vorstoßes zu einer US-Übernahme des Gazastreifens von dort umsiedeln will. Im Falle einer Weigerung von Kairo und Amman könnten US-Hilfen für diese Verbündeten "möglicherweise" ausgesetzt werden, sagte Trump.

Die Drohung erfolgte, nachdem Ägypten am Montag "jeden Kompromiss" abgelehnt hatte, der die Rechte der Palästinenser verletzen würde. Dies geht aus einer Erklärung hervor, die nach dem Treffen des ägyptischen Außenministers Badr Abdelatty mit seinem US-Kollegen Marco Rubio in Washington veröffentlicht wurde. Auch Jordanien hat den Vorschlag abgelehnt.

Quelle: ntv.de, ino/AFP


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