Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach Explosionen in der Nähe von Tel Aviv am späten Abend eine "intensive Militäroperation" gegen "Terrorzellen" im Westjordanland angeordnet. Nach Angaben der Polizei waren in drei Bussen in zwei Vororten von Tel Aviv improvisierte Sprengsätze explodiert. Vier weitere Sprengsätze seien gefunden worden. Laut Medienberichten ereigneten sich die Explosionen in leeren Bussen in Omnibusdepots. Es wurde niemand verletzt. Bisher hat niemand die Verantwortung für die Explosionen übernommen.

Die Sprengsätze hätten Zeitzünder gehabt, meldete die "Times of Israel" unter Berufung auf Tel Avivs Bezirkspolizeichef Haim Sargarof. Der Sender Channel 12 mutmaßte, dass sie alle gleichzeitig zur Detonation gebracht werden sollten. Die "Times of Israel" zitierte Bezirkspolizeichef Sargarof mit den Worten, die Sprengsätze sähen aus wie etwas, das seinen Ursprung im Westjordanland habe. Demnach versucht die Polizei derzeit noch herauszufinden, wie viele Verdächtige an dem mutmaßlichen Anschlag beteiligt waren.

Netanjahu wies die Polizei und Sicherheitsbehörde an, die Präventivmaßnahmen gegen weitere Anschläge in israelischen Städten zu verstärken, hieß es. Israels Verteidigungsminister Israel Katz sprach von versuchten Anschlägen palästinensischer Terrororganisationen.

Laut dem Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu handelte es sich dabei um einen versuchten Massenanschlag. Netanjahu habe sich nach den Explosionen mit dem Verteidigungsminister, den Chefs des Militärs und des Geheimdienstes Shin Bet sowie dem Polizeipräsidenten getroffen und eine "intensive Militäroperation" im Westjordanland angeordnet.

Das israelische Militär erklärte, es werde seine "Antiterroroperationen" im Westjordanland verstärken. Zudem sei der Zugang zu bestimmten Gebieten gesperrt worden. Details dazu wurden nicht angegeben. Das israelische Militär hatte im vergangenen Monat bereits eine groß angelegte Militäroperation im Westjordanland gestartet, die nach eigenen Angaben auf militante Kämpfer abzielt.

Quelle: ntv.de, gut/rts/dpa

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