Der chinesische Außenminister Wang Yi hat die von den USA verhängten Importzölle gegen China kritisiert und die Vergeltungsmaßnahmen seines Landes bekräftigt. Wang warf der Trump-Regierung auf einer Pressekonferenz am Rande der jährlichen Parlamentssitzung des Landes vor, "dem Guten mit dem Bösen zu begegnen".
Chinas Bemühungen, den USA bei der Eindämmung der Fentanyl-Krise zu helfen, seien mit Strafzöllen beantwortet worden, die die Beziehungen zwischen den beiden Ländern belasteten. "Kein Land sollte sich einbilden, es könne China unterdrücken und gleichzeitig eine gute Beziehung zu China aufrechterhalten", sagte Wang weiter. Solche ambivalenten Handlungen seien nicht gut für die Stabilität der Beziehung zwischen den beiden Länder oder "den Aufbau gegenseitigen Vertrauens".
Trumps Politik, US-Interessen über internationale Zusammenarbeit zu stellen, werde kleine und schwache Länder als erste in Mitleidenschaft ziehen, sagte Wang. Dabei sollten "die großen Länder ihren internationalen Verpflichtungen nachkommen ... und nicht versuchen, von den Schwachen zu profitieren und sie zu schikanieren", argumentierte der chinesische Außenminister weiter.
Handelskrieg rückt näher
Seit dieser Woche bahnt sich ein Handelskrieg zwischen China und den USA an. Washington verdoppelte die Zölle auf chinesische Waren. Sie liegen nun bei 20 Prozent. Peking reagierte mit der Ankündigung von Gegenzöllen auf US-Agrarprodukte und weiteren Maßnahmen gegen bestimmte Firmen aus den Vereinigten Staaten.
Im Arbeitsbericht der Regierung, den Ministerpräsident Li Qiang zum Auftakt des Volkskongresses am Mittwoch vorgestellt hatte, hieß es, China lehne Machtpolitik sowie Protektionismus in jeder Form ab und trete für internationale Fairness und Gerechtigkeit ein. Peking steht dagegen für sein Machtbestreben im südchinesischen Meer in der Kritik, wo sowohl China und als auch die Philippinen Ansprüche auf rohstoffreiche Gebiete erheben. Zudem setzt China seit Jahren die unabhängig regierte Inselrepublik Taiwan unter Druck, die es als Teil seines Territoriums betrachtet.
Quelle: ntv.de, ghö/AP/dpa
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