Dass dieser Wortwechsel überhaupt eine Nachricht wert ist, liegt an der Vorgeschichte der beiden Beteiligten. Trump, republikanischer Präsidentschaftsanwärter, und Kelly, Star-Moderatorin beim konservativen TV-Sender Fox News, waren seit August vergangenen Jahres mehrfach aneinandergeraten.
Sie kritisierte ihn für seine sexistischen Sprüche. Er kritisierte ihre Arbeit, nannte sie "überbewertet", ein "Leichtgewicht" und eine "Tussi". Trump wurde vorgeworfen, Anspielungen auf Kellys Menstruation gemacht zu haben, er bestritt das. Eine Debatte der Republikaner boykottierte Trump, weil Kelly sie moderieren sollte.
Fox News stellte sich hinter sie, der Sender sprach von einer krankhaften Obsession Trumps.
Die Trump-Kelly-Fehde hat immer wieder für Schlagzeilen gesorgt - und den beiden damit natürlich auch Aufmerksamkeit beschert. Dementsprechend wurde das Interview der beiden mit Spannung erwartet. Es wurde bereits vor einigen Tagen aufgezeichnet und am Dienstagabend ausgestrahlt. Und kurz gesagt: Es ging respektvoll zu.
Kelly fragte Trump unter anderem, ob er schon einmal gemobbt worden sei. Das zwar nicht, sagte Trump. Aber er habe das schon häufig beobachtet. "Wenn ich verletzt werde, greife ich Menschen hart an, und ich versuche, mich zu heilen."
Kellys Frage nach Trumps frauenfeindlichen Sprüchen während der ersten TV-Debatte der Republikaner im vergangenen August habe er als "unfair" empfunden, sagte Trump. Er habe ein großes Herz. Zum Thema Scheidung sagte Trump: Er habe so viel Energie in seine Arbeit gesteckt, dass er nicht genug auf seine Beziehungen geachtet habe.
Außer ihm waren bei Kelly auch die Schauspieler Michael Douglas und Laverne Cox zu Gast, außerdem Anwalt Robert Shapiro. "So, das war`s nun also", twitterte Trump nach der Ausstrahlung. "Gut gemacht, Megyn --- und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende."
Quelle : spiegel.de
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