Nehmen wir die Frauen-Nationalmannschaft Australiens. Die ist das fünftbeste Damenteam der Welt, jedenfalls laut der Fifa-Rangliste. Bei der letzten Weltmeisterschaft, die 2015 in Kanada stattfand, schieden die Aussies im Viertelfinale gegen Japan aus.
Spielerinnen wie Lisa De Vanna (110 Länderspiele), Caitlin Foord (australische Meisterin 2013 mit Sydney FC), Michelle Heyman (zweimalige Torschützenkönigin der australischen Liga) oder Claire Polkinghorne (drei WM-Teilnahmen) sind Stars – und doch konnten sie ein Debakel nicht verhindern.
Der Gegner: Die männliche U-15-Mannschaft der Newcastle Jets. Wobei: Männlich ist in diesem Fall wohl übertrieben. Doch die Bubis hatten mit den ausgewachsenen Damen leichtes Spiel.
7:0 gewannen sie gegen die Nationalmannschaft und sorgten kurz vor zwei prestigeträchtigen Duellen gegen Neuseeland für schlechte Stimmung bei den "Matildas", wie die Australier ihr Damenteam nennen.
20 Prozent mehr Leistung
"Es gab ein paar Faktoren, die zu dieser Niederlage geführt haben. Zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung sind wir offensichtlich noch nicht in der Lage, so ein Spiel zu bestreiten. Die Damen waren wohl ein wenig eingerostet" sagte Co-Trainer Gary van Egmond.
Dass Frauen im Fußball gegen Männer ziemlich chancenlos sind, ist wissenschaftlich erwiesen. Im Schnitt sei ein Damenspiel um ein Drittel langsamer als ein Männerspiel.
Die deutsche Nationalmannschaft habe schon gegen ein männliches U-16-Bundesliga-Team vermutlich keine Chance, sagte der Kölner Sportwissenschaftler Hans-Jürgen Tritschoks. Das größere Tempo im Männerfußball liege schlicht an der größeren Muskelmasse, die Männer ab der Pubertät aufbauen.
Männer sind im Schnitt 15 bis 20 Prozent leistungsfähiger. Dieser Effekt sei umso stärker, je mehr es auf Kraft ankommt. So liege im Stabhochsprung der Unterschied etwa bei 26 Prozent, sagte Tritschoks.
Quelle : welt.de
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