Die Idee zu dem Film sei ihm vor zwei Jahren nach dem Ansehen einer Gedenkzeremonie im Fernsehen gekommen. „Ich wusste zu Beginn eigentlich nicht viel über den Genozid in Srebrenica“, erklärte Atasaver. „Anschließend habe ich einige Nachforschungen angestellt und mich mit Menschen getroffen, die in Bosnien leben. Da habe ich begriffen, dass es eine menschliche Pflicht darstellt, diesen Film zu drehen.“
Produzentin Funda Ayan sagte, der Film werde in Srebrenica selbst, in Deutschland und den Niederlanden sowohl in bosnischer als auch in englischer Sprache gedreht.
Die Vorsitzende der Vereinigung der Mütter von Srebrenica, Hatidza Mehmedovic, erklärte, der auf einer wahren Begebenheit beruhende Film werde die Schrecken des Krieges so realitätsnah wie möglich beschreiben.
„Dies wird eine wichtige Hinterlassenschaft werden, vor allem für die junge Generation Bosniens, die so erfahren kann, was in ihrem Land geschehen ist“, so Mehmedovic. Im Film soll es zwei Handlungsstränge geben, die sich auf die derzeitige Lage in Srebrenica sowie im Jahr 1995 beziehen.
Die erste Geschichte soll von einem jungen Mädchen handeln, das während des Bosnienkrieges zur Flucht gezwungen war; 20 Jahre später werde sie erfahren, dass ihre Familie während des Krieges verstorben war. Die zweite Geschichte wird über Mehmedovic selbst erzählen, der Zeuge des Krieges wurde und ebenfalls enge Angehörige verloren hat. Srebrenica wurde zwischen 1992 und 1995 während des Bosnienkrieges von serbischen Einheiten belagert.
Serbische Milizen versuchten damals, Territorien an sich zu reißen, die von bosnischen Muslimen und Kroaten bevölkert waren, und dort einen eigenen Staat zu gründen. Der UN-Weltsicherheitsrat hatte Srebrenica im Frühjahr 1993 zu einer „Schutzzone“ erklärt. Dennoch überrannten serbische Truppen unter der Führung des Generals Ratko Mladic – der derzeit in Den Haag wegen des Verdachts des Völkermordes vor Gericht steht – die UN-Zone.
Die etwa 450 niederländischen Soldaten, deren Aufgabe es gewesen wäre, als UN-Friedenserhalter unschuldige Zivilisten zu schützen, unternahmen nichts gegen die Aggression. Nach der Einnahme der Zone töteten die serbischen Invasoren an einem einzigen Tag, dem 11. Juli 1995, etwa 2000 Männer und Knaben. Etwa 15 000 Männer flohen daraufhin in die Berge rund um die Stadt, die serbischen Truppen verfolgten sie jedoch und töteten weitere 6000 von ihnen.
Bis dato wurden insgesamt 6166 Opfer des Genozids auf dem Gelände einer Gedenkstätte beerdigt, weitere 230 Leichen wurden im Juli des Vorjahres nahe dem Dorf Potocari zu Grabe getragen.
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