Syrer verriet seine Terror-Komplizen aus Liebe zur Tochter

  03 Juni 2016    Gelesen: 588
Syrer verriet seine Terror-Komplizen aus Liebe zur Tochter
Mindestens vier Syrer hatten den Auftrag für das Attentat in Düsseldorf - letztlich war der Anschlag wohl sogar mit zehn Terroristen geplant. Einer von ihnen hatte aber offenbar Gewissensbisse. Aus Liebe zu seiner Tochter hat er die Pläne für den Terroranschlag verraten.
PA
Die französische Justiz hat Details zu dem Syrer bekannt gegeben, dessen Aussage zur Festnahme von drei mutmaßlichen Dschihadisten in Deutschland geführt hat. Der 28-jährige Saleh A. sei über die von Flüchtlingen genutzte Balkanroute nach Europa gekommen, habe sich am 1. Februar freiwillig auf einem Pariser Kommissariat gemeldet und umfassend über die Pläne für einen Anschlag in Düsseldorf berichtet, hieß es am Donnerstagabend in Paris.

Die Aussage des Syrers in Frankreich vereitelte offenbar ein Attentat von Aktivisten der Dschihadistenmiliz IS in Deutschland. Am 1. Februar sei Saleh A. auf einem Kommissariat im Pariser Viertel La Goutte d`Or erschienen, hieß es am Donnerstagabend in Justizkreisen der französischen Hauptstadt. Er habe ausgesagt, dass er "Informationen über eine Schläferzelle" habe, die bereit sei, "in Deutschland zuzuschlagen".

Seine Tochter sollte keinen Terroristen als Vater haben

Recherchen der "Süddeutschen Zeitung", des Norddeutschen und des Westdeutschen Rundfunks haben ergeben, dass Saleh A. sein Geständnis aus sehr menschlichen Gründen abgegeben habe. Demnach habe er seinen Auftrag im April 2014 im IS-Hauptquartier in Raqqa, der Hauptstadt der Terrormiliz erhalten: eine Schläferzelle von Terroristen gründen und schließlich in der Altstadt von Düsseldorf zuzuschlagen.
Die Pläne hat er Ermittlern in Frankreich gegeben. Als Begründung habe er Reue angegeben: Er wollte nicht, dass seine Tochter einen Terroristen zum Vater habe.
Wie der "Spiegel" berichtet, sollte die Terrorzelle noch mehr Mitglieder bekommen. Saleh A. zufolge sollten demnach insgesamt zehn Terroristen den Anschlag in der Düsseldorfer Altstadt begehen. Die zusätzlichen Attentäter hätten sich noch zu den vier anderen auf den Weg machen machen sollen.

Seit seinem Geständnis sitzt Saleh A. in Paris in Untersuchungshaft. Dort wurde er von den Fahndern der Ermittlungskommission "Anbieter" aus Düsseldorf verhört. Deutschland hat inzwischen seine Auslieferung beantragt. Die Aussagen des Mannes hätten zu erfolgreichen Ermittlungen gemeinsam mit den deutschen Sicherheitsbehörden geführt, hieß es in Paris. So hätten die drei weiteren Verdächtigen in Deutschland gefasst werden können.

Quelle : stern.de

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