Öffentliche Verkehrsmittel verbinden die Hauptstadt der Insel mit dem rustikalen Dorf. Leider kamen mit den vielen Urlaubern auch die obligatorischen Taschen- und Schuhstände, die man von touristischen Plätzen auf der ganzen Welt kennt. Doch die ersten beiden Reihen des Marktes gehören weiterhin den Bauern aus der Umgebung. Sie verkaufen das, was direkt auf ihren Feldern wächst oder aus der Schlachterei kommt.
Kochkurse der Food-Künstler sind gefragt
Hierher ist heute Marcel Ress unterwegs, um für seine Gäste einzukaufen. Der Deutsche gewann im vergangenen Jahr eine spanische Kochshow und hat sich danach einen Traum erfüllt. Im oberen Stock der frisch sanierten Villa Wesco eröffnete er eine Kochschule. Hier können Gäste gemeinsam mit ihm sein Siegermenü aus der Sendung nachkochen oder, wie heute, frisch auf dem Markt gekaufte Produkte in raffinierte Gerichte verwandeln. Nach dem Einkauf bereiten die Schüler ein Drei-Gänge Menü zu: Bacalao, also Stockfisch, mit Spinat, Saubohnen, Tomaten und Soller-Shrimps, besonders zart und lecker. Schwarzes mallorquinisches Schwein mit Zwiebeln, Zitronen und glasierten Aprikosen mit Hongwein. Und zum Nachtisch ein Erdbeer-Minz-Salat mit Limonen-Marmelade und Orangen-Lavendelschaum. Besser bekommt man es in keinem Restaurant.
Kochschulen sind der Trend auf der Insel. So darf auch der Grillspezialist Weber nicht fehlen. In seiner Schule in Porto Colom lernt man zum Beispiel die Kunst des Holzkohlegrillens. Aber - wohl aus praktischer Erfahrung - auch, wie das Grillerlebnis stressfrei vonstatten geht. Die Kurse sind begehrt und lange im Voraus ausgebucht. In der Kochschule Mallorca Cuisine geht es um Tapas und Co, also die traditionelle spanische Küche. Auf einer Finca mit Blick ins Tramuntana-Gebirge werden Datteln mit Speck oder die klassische Tortilla zubereitet.
Anhänger der modernen spanischen Küche kommen ebenfalls auf ihre Kosten. In sogenannten Fusion-Kochkursen wird an Ferrán Adrià vom berühmten Restaurant elBulli erinnert und aus Speisen eine Show gemacht. Wer nicht selber kochen möchte, dem bietet Mallorca eine große Auswahl an guten Restaurants.
Restaurants mit einheimischen Werten
Ein schönes Konzept, bei dem man sich ganz auf die Empfehlung des Chefs verlässt, erlebt man im Restaurant Fedele in der Altstadt von Palma. Das versteckt liegende, winzige Restaurant bietet rund 30 Gästen Platz. Hier wird gegessen, was Fedele empfiehlt. Der italienische Wirt hat eine große Fangemeinde auf der Insel, die ihn aus seinem Restaurant Portixol hierher begleitet hat. Bei Fedele kommen frische Spaghetti mit selbstgemachter Tomatensoße, ein Bohnensalat mit Minze und ein gedünsteter fangfrischer Fisch auf den Tisch. Kein Wunder, dass gerade Mittags viele spanische Politiker hier einkehren - das Parlament liegt gegenüber.
Olivenöl von der eigenen Finca bekommt man im Restaurant Cases de Son Barbassa. Immer donnerstags gibt es auf der Terrasse ein Barbeque. Der Chefkoch legt auch hier Wert auf regionale Produkte von nahegelegenen Bauernhöfen. Im romantisch erleuchteten Hof trifft man sich zum Aperitif und lässt den Blick schweifen über die weite Eben bis nach Capdepera.
Im Hafen von Portals war er ein Star, nun hat er ein eigenes Restaurant in Palma eröffnet. Der Deutsche Gerhard Schwaiger lädt zu Sterneküche auf das Dach eines Hochhauses am Kreisel von La Vileta. Her gibt es gerade zum Mittagstisch zivile Preise, so dass auch viele spanische Geschäftsleute den Weg ins Restaurant finden und Küche auf höchstem Niveau genießen können.
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