Wie die Leiterin der Museumssammlung, Elżbieta Cajzer, sagte, waren die Mitarbeiter des Museums überzeugt, dass die Zahl der Gegenstände, die von diesen Ausgrabungen stammten, viel höher sein müsste. Es sei eine monatelange Recherche unter Überprüfung der Archivdokumente begonnen worden.
Diese habe sich als eine schwierige Aufgabe erwiesen, da viele Augenzeugen nicht mehr am Leben gewesen seien und mehrere Dokumente bei den Behörden nicht mehr erhalten geblieben seien. Es sei sogar befürchtet worden, dass diese Sammlung verloren gegangen oder verteilt worden sei.
Dennoch gelang es den Museumsangestellten, mit den noch lebenden Teilnehmern der vor 50 Jahren durchgeführten Suche Kontakt aufzunehmen. Schließlich stellte es sich heraus, dass die gesuchten Gegenstände in 48 Pappschachteln in einem der Gebäude der Polnischen Akademie der Wissenschaften aufbewahrt werden.
Die Objekte bezeugen nicht nur die Geschichte des Lagers und die Vernichtung, die dort von den Deutschen vorgenommen wurde, sondern auch bewegende persönliche Geschichten der Opfer, heißt es aus dem Pressedienst des Museums. Unter den aufgefundenen Gegenständen gibt es persönliche Dinge, die die Häftlinge bis zum Betreten der Gaskammern bei sich hatten: Thermometer, Arzneiflaschen, Fragmente von Schuhen, Schmuck, Bestecke, Uhren, Bürsten, Pfeifen, Feuerzeuge, Geschirr, Knöpfe, Taschenmesser, Schlüssel und anderes mehr.
Am 3. Juni wurden die wiedergefundenen Gegenstände ins Museum Auschwitz-Birkenau gebracht. Zu ihrer Konservierung wird die Auschwitz-Birkenau Stiftung eine Notfinanzierung einsetzen.
Mehr als eine Million Juden sowie polnische Intellektuelle und sowjetische Kriegsgefangene wurden im KZ Auschwitz in den Gaskammern ermordet und in Krematorien verbrannt. Nach unterschiedlichen Quellen sollen dort insgesamt 1,5 bis 2 Millionen Menschen verschiedener Nationalitäten, darunter auch rund 15.000 Sowjetbürger, umgekommen sein. Der Lagerkomplex wurde am 27. Januar 1945 befreit. Bei den Kämpfen um das Lager und die gleichnamige Nachbarstadt Auschwitz (polnisch Oświęcim) sind mehr als 200 sowjetische Soldaten und Offiziere gefallen.
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