Die Opal-Pipeline zweigt in der Ostsee von der Nord-Stream-Leitung ab und liefert Gas durch Ostdeutschland nach Tschechien. Derzeit hat Gazprom nur begrenzten Zugang zur Pipeline, weil die EU eine zu starke Kontrolle der Infrastruktur durch Energieversorger verhindern will. Die Verhandlungen über größere Liefermengen waren 2014 im Zuge des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland gescheitert.
Kommende Woche reist EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nach St. Petersburg und will dort auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen. Dabei dürfte nicht nur Opal für Gesprächsstoff sorgen: So sieht die Brüsseler Behörde auch die Pläne für Nord Stream II kritisch, die als zweite Leitung Russland und Deutschland durch die Ostsee verbinden soll und die Ukraine umgehen würde.
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel bekräftigte, dass die Bundesregierung das Projekt als Sache der beteiligten Unternehmen und nicht der Politik betrachtet. Für die Bundesregierung gelte die Rechtsposition, dass die Pipeline nicht unter das EU-Paket zum gemeinsamen Energie-Binnemarkt falle, sagte Gabriel am Mittwoch vor einem Gespräch mit EU-Energiekommissar Miguel Arias Canete. An Nord Stream II sind auch BASF/Wintershall und E.ON beteiligt.
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