Lingen: 21-Jähriger schießt auf Flüchtlinge

  14 Juni 2016    Gelesen: 498
Lingen: 21-Jähriger schießt auf Flüchtlinge
Ein fünfjähriges Mädchen und ein 18-jähriger Bewohner einer Lingener Flüchtlingsunterkunft sind mit einem Luftgewehr angeschossen worden.
Ein 21-jähriger Mann soll am Sonntagnachmittag in Lingen mit einem Luftgewehr auf zwei junge Flüchtlinge geschossen und diese verletzt haben. Wie die Polizei am Montag mitteilte, zielte der Mann aus seiner Wohnung auf das 40 Meter entfernt gelegene Flüchtlingsheim. Bei den Opfern soll es sich um ein fünfjähriges Mädchen aus Mazedonien und einen 18-Jährigen aus Syrien handeln. Die beiden hielten sich hinter dem Gebäude auf und wurden am Bein getroffen. Sie mussten in einem Krankenhaus ambulant versorgt werden.

Polizei stellt Waffen sicher

Nach Angaben der Polizei meldete sich am Sonntag gegen 13.45 Uhr zunächst die Mutter des verletzten Mädchens. Sie sei davon ausgegangen, dass Unbekannte ihre Tochter mit Steinen oder Sand beworfen hätten. Die Beamten konnten zunächst keinen Täter ermitteln. Eine halbe Stunde später beobachtete dann ein Zeuge, wie aus einem Fenster im dritten Stock des nahegelegenen Hauses auf den 18-Jährigen geschossen wurde. Die Beamten durchsuchten daraufhin die Wohnung des mutmaßlichen Schützen und stellten ein Luftgewehr und Munition sicher.

Täter bleibt auf freiem Fuß

Ob die Tat politisch motiviert ist, stehe derzeit nicht fest. Allerdings habe der Täter in der Vergangenheit bereits gegen das Waffengesetz verstoßen, sagte ein Polizeisprecher. Nach Informationen der "Neuen Osnabrücker Zeitung" soll der 21-Jährige Verbindungen zur rechten Szene haben. Gegen ihn sei ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet worden, sagte der Sprecher gegenüber NDR.de. Der Staatsschutz würde ermitteln. Aus Ermangelung an Haftgründen sei er allerdings auf freiem Fuß.

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