Ein Irrtum, wie es scheint. Etwas Gewaltiges geht vor im Erdreich, berichten Wissenschaftler: Unter Matata wächst ein Vulkan.
Der Befund gründet auf Landvermessungen und Satellitendaten: Sie zeigten, dass sich der Boden um Matata seit den Fünfzigerjahren deutlich gehoben habe, schreiben die Forscher um Ian Hamling vom neuseeländischen Geoforschungsinstitut GNS Science im Wissenschaftsmagazin "Science Advanced".
Auf einer Fläche so groß wie Köln sei der Boden geschwollen, mancherorts um nahezu einen halben Meter. Wahrscheinlich dränge Magma unter die Stadt, glauben die Forscher; es drücke das Erdreich nach oben.
Seit Beginn des Jahrhunderts habe sich die Hebung beschleunigt, auf etwa einen Millimeter pro Monat. Die Höhe der Bodenschwellung zugrunde gelegt, strömten jährlich etwa neun Milliarden Liter Magma in den Untergrund, rechnen die Forscher vor.
Der Gesteinsbrei sammle sich in knapp zehn Kilometer Tiefe. Darauf deuten Erdbebenwellen, die sich verlangsamen, sobald sie von festem Gestein in zähflüssiges Magma dringen.
Ein Zombie-Vulkan?
Südlich reihen sich bereits mehrere Vulkane, etwa der Mount Ruapehu, der Mount Tarawera, der Mount Ngauruhoe; nördlich brodelt der Inselvulkan White Island.
Vor 26.000 Jahren ereignete sich in der Gegend eine gigantische Vulkanexplosion - seitdem hat es weltweit keine größere gegeben: Wo heute der Taupo-See einen riesigen Krater füllt, schleuderte der Ausbruch des Taupo 1200-mal mehr Gesteinsasche und Magma in die Luft als der Mount Saint Helens 1980 bei der drittgrößten Eruption des 20. Jahrhunderts.
Jetzt scheint die Vulkanfamilie der sogenannten Taupo-Zone also Zuwachs zu bekommen. Doch akute Gefahr besteht nicht, es kann Jahrhunderte dauern, bis das Magma des neuen Vulkans aus dem Boden schießt.
Womöglich versiegt der Magma-Nachschub auch, und der Gesteinsbrei unter Matata erstarrt. Oder es entwickelt sich ein Zombie-Vulkan, der zwar nicht ausbricht, aber dennoch nicht tot ist - sondern unheimliche Lebenszeichen von sich gibt: Er hebt und senkt sich.
Quelle : spiegel.de
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