Nichts. Braucht er auch nicht. Hat er ja gestern ausführlich getan. Vornehmlich über die Offensive. Und da auch sehr ausführlich über Thomas Müller und Mario Götze. Denn die sind im Turnier ja noch nicht so angekommen, wie sich die Öffentlichkeit das vorstellt. Sprich: Sie haben noch kein Tor geschossen und sich jetzt auch nicht gerade eine üppige Zahl an herausragenden Gelegenheiten erarbeitet. Und nach der bundestrainerlichen Verteidigungsrede vom Samstag durften sich die beiden medial so geprügelten Hunde nun heute verteidigen und die harte Kritik an ihnen relativieren. Diese Rolle übernahm vornehmlich Thomas Müller, ohnehin bekannt als einer, der sehr schlagfertig ist.
So klärte er zunächst mal einen Kollegen auf, der zuvor gefragt hatte, welches Handicap Müller denn aktuell in seinem Spiel habe: "Profigolfer haben ja kein Handicap mehr. War jetzt blöd gefragt, hätte man vorher bei Wikipedia nachlesen können." Gequältes Lächeln nachgeschoben. So richtig locker kam der Spruch nicht daher. Die für Müller ungewohnt harte Kritik an den Leistungen gegen die Ukraine und Polen hat offenbar doch Spuren hinterlassen. "Du bist ja nur der Gute, wenn du ein Tor schießt", lästerte der Bayern-Angreifer. Wenn das der Maßstab sei, sei die Medienschelte natürlich gerechtfertigt. Doch selten werde nach einer Partie die gesamtheitliche Leistung eines Spielers bewertet: "Da wünscht man sich schon ein bisschen mehr Objektivität."
Wie ist der Krankenstand?
Diesen Punkt können wir ganz kurz abhandeln. Schließlich gibt es nichts zu vermelden. Außer natürlich, dass der noch am Freitag wegen einer Hüftprellung geschonte Jéròme Boateng bei der frühen Einheit am Sonntagmorgen wieder mit der Mannschaft trainieren konnte. Und das augenscheinlich ohne jegliche Einschränkungen. Achja, bevor wir es vergessen: Bastian Schweinsteiger ist weiter absolut auf einem guten Weg (Aktueller Lieblingssatz von Löw zur Verfassung seines Kapitäns).
Mitarbeiter des Tages
Mario Götze. Er bewies nämlich die große Fähigkeit, beinahe allen Fragen souverän auszuweichen. Die kurze Zusammenfassung dessen, was bei uns hängengeblieben ist: "Der Fokus liegt jetzt auf dem nächsten Spiel." (Nicht überraschend). "Wir freuen uns auf das nächste Spiel." (Auch nicht überraschend). Wir versuchen uns für das nächste Spiel Lösungen zu erarbeiten." (Beruhigend). Und noch etwas sagte er. Nämlich zu der Kritik, die in den vergangenen Tagen auf ihn eingeprasselt ist: "Ich glaube so ist das im Fußball. Mal ist man der Hund, mal der Baum. Kritik gehört zum Geschäft. Jeder kann damit umgehen. Sind professionell genug, um uns auf das nächste Spiel zu freuen." (Wiederholungstäter). Ob er da denn auch wieder spielt? Nun, dieser Frage musste er nicht ausweichen. Warum? Sie wurde nicht gestellt.
Was gibt’s sonst noch?
Ein bisschen was zum Bundestrainer können wir doch noch berichten. Der hatte nämlich am Sonntag Besuch. Zu Gast in Évian war Lucien Favre. Erst Erfolgs- und dann Misserfolgstrainer der Gladbacher Borussia und aktuell bei OGC Nizza angestellt. Als ausgewiesener Taktikexperte gilt der Schweizer – sein Besuch, ein Zufall? Er habe sich vor der Einheit angeregt mit Löw unterhalten, hieß es. Worüber? Das wissen wir bislang leider nicht. Wir bleiben aber dran!
Quelle: n-tv.de
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