Die mexikanische Bundesregierung bestätigte am Sonntagabend nicht, dass es Tote gegeben habe. "Die Schüsse kamen von Unbekannten und hatten mit der Blockade nichts zu tun", hieß es in einer Erklärung der Sicherheitskommission. Die unbekannten Schützen hätten das Ziel verfolgt, "Unruhen auszulösen", schrieb die Kommission weiter. Die Beamten seien ohne Schusswaffen zu dem Einsatz erschienen. 21 der Verletzten seien Polizisten, einige von ihnen hätten Schussverletzungen davongetragen.
Bildmaterial der Nachrichtenagentur AP zeigte jedoch, dass mindestens ein Polizist mehrere Male mit einer Waffe schoss. Es war unklar, ob es sich um einen Bundespolizisten oder einen Beamten des Staates Oaxaca handelte. In mexikanischen Medien kursierten allerdings Fotos, die bewaffnete Polizisten bei dem Einsatz zu zeigen schienen.
Lehrer protestieren gegen Bewertungen durch die Regierung
Der radikale Flügel des Berufsverbandes CNTE mobilisert derzeit massiv gegen verbindliche und regelmäßige Bewertungen von Lehrkräften im Rahmen einer Bildungsreform von Präsident Enrique Peña Nieto. Er demonstriert außerdem gegen die Festnahmen von Gewerkschaftsanführern wegen Geldwäsche und anderen Vorwürfen. Auch in Mexiko-Stadt und dem westmexikanischen Staat Michoacán kam es in den vergangenen Wochen zu Protesten.
Isabel Garcia, ein Mitglied der politischen Kommission von CNTE, sagte, drei Unterstützer der Proteste seien getötet worden. Details nannte sie nicht. Ein Behördenvertreter berichtete von einem getöteten Polizisten.
Die Bundespolizei teilte mit, es habe sich um die bislang aggressivsten Proteste in Nochixtlan gehandelt. Die Demonstranten hätten gar einen Polizisten als Geisel genommen. Auch in der Gemeinde San Pablo Huitzo und vor den Toren von Oaxaca-Stadt kam es zu stundenlangen Auseinandersetzungen.
Mexiko - Proteste von mexikanischen Lehrern eskalieren
Zu den Unruhen kam es, nachdem die mexikanische Polizei zwei Anführer einer radikalen Lehrergewerkschaft festgenommen hatte.
Das Verhältnis zwischen Lehrern und Regierung in Mexiko ist nicht zuletzt seit dem Verschwinden von 43 regierungskritischen Lehramtsstudenten in Iguala Ende 2014 aufgeheizt; die Regierung gibt einem Kartell die Schuld, doch unabhängige Ermittler gehen von einem politischen Hintergrund aus.
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