Zwei jeweils 50 Kilometer lange Arme, die am Meeresgrund befestigt werden, bilden ein V-artiges Gebilde. Slat will sich die Strömungen zunutze machen, die den Müll in die Netze seines Systems treiben sollen. "Warum sollten wir zum Müll gehen, wenn der Müll zu uns kommen kann?", fragte der junge Erfinder bei der Pressekonferenz.
Ab Donnerstag soll der einhundert Meter lange Prototyp 23 Kilometer vor der niederländischen Küste für ein Jahr lang seine Arbeit aufnehmen. In dieser Zeit will Slat seine Erfindung aus Kautschuk, Polyester und Stoff ständig kontrollieren, warten und bei Bedarf reparieren. Die "widerstandsfähigste schwimmende Barriere der Welt" kann ein Gewicht von bis zu 80 Tonnen halten und bis zu einen Millimeter kleine Plastikteilchen abfangen.
Wenn nur ein einziges solches System zehn Jahre lang eingesetzt würde, könnte die Hälfte des Mülls aus dem Pazifik gefiltert werden, warb Slat für seine Erfindung. Der Gewinner des Champion of the Earth-Preises vom UN-Umweltprogramm hofft, dass seine schwimmende Müllbarriere ab 2020 eingesetzt werden wird.
Laut WWF schwimmen in jedem Quadratkilometer der Meere zehntausende Teile Plastikmüll. Seevögel verenden qualvoll an Handyteilen in ihrem Magen, Schildkröten halten Plastiktüten für Quallen und Fische verwechseln winzige Plastikteilchen mit Plankton. Im Nordpazifik treibt seit Jahrzehnten ein Müllstrudel von der Größe Zentraleuropas.
Quelle: n-tv.de , chr/AFP
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