Facebooks Messenger schnappt sich die SMS

  23 Juni 2016    Gelesen: 366
Facebooks Messenger schnappt sich die SMS
Drei Anwendungen auf dem Handy öffnen, um verschiedenen Freunden und Verwandten Nachrichten zu schicken? Facebooks Messenger bietet für Android-Nutzer Abhilfe – und integriert die SMS in seine App.
Wer kennt das nicht? Weil Mutter, Onkel oder Oma weder WhatsApp noch Facebook-Messenger haben, werden an sie extra SMS geschickt. Der User von heute hat also mindestens drei Anwendungen auf seinem Smartphone geöffnet und muss sich erinnern, wem er jeweils über welchen Dienst gerade geantwortet hat.

Android-Usern will Facebook dieses Wirrwarr künftig erleichtern. Auf der Messenger-Seite von Facebook kündigte das Unternehmen an, dass die App in Android künftig auch SMS empfangen und versenden könne. Das erspare das nervige Aufrufen verschiedener Oberflächen. Eine Anleitung gibt es gleich dazu: Messenger-Einstellungen öffnen, SMS aus der Liste wählen und auf An stellen. Diese Eingabe lässt sich jederzeit wieder abschalten.

Facebook wirbt damit, dass nun alle Kommunikation über eine App laufen könne und der User so eine bessere Übersicht über seine Nachrichten behält. Per SMS gesendet werden können weiterhin Bilder, Video- oder Audiosequenzen, genauso wie Sticker, Emojis oder Locations. Geldtransfers, GIF, Anrufe und Videoanrufe laufen wie gehabt nur über den Messenger.

Achtung, die SMS ist dadurch nicht gratis

Auch wenn die Neuheit erst mal nur für Android-Nutzer bereit steht, der Empfänger einer SMS kann auch ein anderes Betriebssystem nutzen. Aber Achtung: Nur weil die SMS via Messenger gesendet wird, ist sie nicht kostenlos. Man zahlt weiterhin ganz normal den Preis seines Anbieters.

Wer die Datensammelleidenschaft von Facebook kennt, bei dem schrillen sicher Alarmglocken. Facebook gibt zumindest an, dass keine SMS-Konversationen der Nutzer auf den eigenen Servern gespeichert werden.

Ob Facebooks Vorstoß den langsamen Tod der 160-Zeichen-Mitteilungen aufhalten kann, ist fraglich. Derzeit bescheren nur noch Weihnachtstage und Silvester den Mobilfunkkonzernen Traummargen. Ihre besten Jahre sind vorbei.

Quelle : welt.de

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