Die Amöbe Naegleria fowleri kommt im Sommer häufiger in warmen Quellen, Flüssen und Seen vor, sie kann nur im Süßwasser überleben. Trotzdem sind Infektionen sehr selten. Eine Gefahr besteht nur, wenn die verseuchte Flüssigkeit durch die Nase eingeatmet wird.
Dann können die Einzeller ins Gehirn wandern und eine lebensgefährliche Entzündung der Hirnhäute, eine Meningitis, auslösen. Das Wasser mit den Amöben zu verschlucken, reiche für eine Infektion nicht aus, schreiben die US-Gesundheitsbehörden CDC.
95 Prozent sterben an den Folgen
Nachdem die Amöben das Gehirn befallen haben, dauert es in der Regel höchstens neun Tage, bis sich die Erkrankung zeigt. Zu den typischen Beschwerden gehören Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit, Verwirrung, Halluzinationen und Gleichgewichtsstörungen.
Mehr als 95 Prozent der Betroffenen sterben an den Folgen der Infektion, heißt es in einem Fachartikel zum Thema. In der Regel tritt der Tod schon innerhalb von fünf Tagen ein.
Trotzdem warnt die CDC vor Panik, ein Ausbruch sei nicht zu fürchten. Obwohl die Amöben relativ häufig vorkommen, wurden in den USA seit 1937 erst rund 130 Infektionen dokumentiert. Abgesehen davon existieren Fallberichte aus Australien und Frankreich, in Deutschland ist bisher kein Fall bekannt geworden.
"Sie liebte die Natur so sehr"
Das US National Whitewater Center (USNWC), ein Outdoor-Vergnügungspark in North Carolina, hat vorerst alle Wildwasseraktivitäten geschlossen. Experten hatten die DNA der Amöben in untersuchten Proben nachgewiesen, heißt es in einer Mitteilung der USNWC. Demnach ist sehr wahrscheinlich, dass sich die 18-Jährige dort infiziert hat. Man werde jetzt gemeinsam mit den Behörden beraten, wie es weitergehen solle.
"Das Herz unserer Familie ist gebrochen, wir sind vollkommen verloren ohne Lauren", schrieb der Vater der Gestorbenen in einem Statement an NBC. "Es ist so schwer zu akzeptieren, dass ein Mensch, der die Natur so sehr liebte und sich so leidenschaftlich für die Umwelt einsetzte, uns auf diese Weise genommen wurde."
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