Es handele sich um "einen klassischen Interessenkonflikt", dass Blatter 2011 die Zahlung von zwei Millionen Schweizer Franken (heute 1,84 Millionen Euro) gebilligt habe, ohne dass es einen schriftlichen Vertrag gegeben habe. Nach Einschätzung Scalas könnte sich Blatter deshalb der Konten-Fälschung schuldig gemacht haben.
Platini bestreitet Unregelmäßigkeiten und erklärte wiederholt, dass Geld stehe ihm als Berater Blatters zwischen 1998 und 2002 rechtmäßig zu. Der Franzose hatte der Zeitung "Le Monde" ebenfalls bestätigt, es sei eine Sache "von Mann zu Mann" gewesen. Die Fifa-Ethikkommission hatte Blatter und Platini für jeweils 90 Tage gesperrt. Konkrete Gründe für die Sanktionen nannte das Gremium nicht.
Für Scala liegt das Problem darin, dass die Zahlung nicht in den Büchern aufgetaucht sei. "Wenn das wahr ist, was sie sagen, dass sie einen mündlichen Vertrag hatten, die Zahlung zu schieben, dann hätte die Zahlung in den Büchern 2002 und den folgenden Jahren auftauchen müssen", sagte Scala. "Das ist es nicht."
Zuvor hatte das Exekutivkomitee bestätigt, dass die Wahl des neuen Fifa-Präsidenten wie geplant am 26. Februar 2016 stattfinden soll. Damit bleibt es auch beim Ende der Bewerbungsfrist am kommenden Montag, dem 26. Oktober. Der obligatorische Integritätscheck von Platini wird dann nicht möglich sein, nach Ablauf der Suspendierung könnte der aber nachgeholt werden. Der Franzose hat somit noch ein kleines Hintertürchen zur geplanten Fifa-Präsidentschaft, seine Chancen sinken aber täglich.
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