Texanische Häftlinge brechen aus Zelle aus, um Wärter zu retten

  11 Juli 2016    Gelesen: 888
Texanische Häftlinge brechen aus Zelle aus, um Wärter zu retten
Eine Gruppe Häftlinge hat im US-Bundesstaat Texas einem Gefängniswärter das Leben gerettet. Die Männer warteten in einer verglasten Arrestzelle im Keller des Bezirksgerichts in Weatherford auf ihren Gerichtstermin, wie der texanische Fernsehsender WFAA berichtete. Als ihr Wärter, der in einem Vorraum auf einem Stuhl saß, plötzlich in sich zusammensackte, schlugen die Insassen Alarm. Das Überwachungsvideo zeigt, wie die Männer mit gefesselten Händen aus ihrer Zelle gelangen, um Hilfe rufen und so lange Lärm machen, bis Verstärkung anrückt. Der Wärter, der offenbar einen Herzinfarkt und vorübergehend keinen Puls hatte, konnte wiederbelebt werden.
In den USA beobachten Häftlinge, wie ihr Gefängniswärter einen Herzinfarkt erleidet.

Sie bahnen sich trotz angelegter Handschellen einen Weg aus der verglasten Zelle und rufen um Hilfe.

Der Mann kann im letzten Moment gerettet werden.

Was die Häftlinge sagen

"Wenn einer zu Boden fällt, helfen wir ihm, selbst wenn er ein Polizeiabzeichen und eine Waffe trägt", sagte einer der Insassen, der nach eigenen Angaben methsüchtig ist. "Ich finde das ganz natürlich", kommentierte ein weiterer Häftling später im Interview. Dabei war den Männern nach eigener Aussage klar, dass sie sich mit ihrem Handeln in Gefahr brachten. Demnach wollten sie die anderen Sicherheitsleute absichtlich glauben lassen, es habe einen Aufstand gegeben - um sie schnell auf den Plan zu rufen.

Die Reaktion der Polizei

Tatsächlich war den zur Verstärkung anrückenden Kollegen im ersten Moment nicht klar, was vorgefallen war, sagte ein Sheriff des Bezirks Parker County dem Fernsehsender. "Das hätte übel ausgehen können", so der Polizist. Schließlich hatte sein Kollege einen Schlüssel und eine Waffe bei sich.

Der Wärter ist auf dem Weg der Besserung und soll bereits kommende Woche an seinen Arbeitsplatz zurückkehren. Die Arrestzelle des Gerichtsgebäudes sei inzwischen stärker gesichert worden, um weitere Ausbrüche zu verhindern - "ironischerweise", wie ein WFAA-Fernsehreporter kommentierte.

In Texas` Hauptstadt Dallas hatte vergangene Woche Mica Xavier Johnson fünf Polizisten getötet. Der Heckenschütze hatte eine Demonstration ausgenutzt, bei der Menschen friedlich gegen die jüngsten Fälle von tödlicher Polizeigewalt gegen Afroamerikaner protestierten.

Quelle : sueddeutsche.de

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