Dabei habe er jedoch niemals mit Putin über seinen Rücktritt gesprochen. Weder Putin noch Russlands Außenminister Sergej Lawrow hätten je einen „politischen Übergang“ in Syrien mit ihm erörtert: „Sie haben kein einziges Wort darüber gesagt“, so Assad.
Assad ist seinen Worten zufolge gar nicht besorgt, dass beim Moskau-Besuch von US-Minister Kerry womöglich der Rücktritt des syrischen Präsidenten besprochen werden könnte. Assads Begründung: „Die Politik Moskaus beruht nicht auf Geschäften. Sie basiert auf Werten.“
Russlands Rolle in Syrien schätzt Assad hoch ein: „Die Teilnahme Russlands hat die Situation in Syrien geändert“.
„Die Unterstützung der syrischen Armee durch Russland hat die Waagschale im Kampf gegen Terroristen (zu unseren Gunsten — Anm. d. R.) geneigt. Das war der entscheidende Faktor“, unterstrich Assad.
„Wir kämpfen gegen dieselben Terroristen, die auch Russland in seinem Land bekämpfen muss. Wir kämpfen gegen dieselben Terroristen, die in Europa, den USA und in jedem anderen Teil der Welt auftauchen können. Der Unterschied zwischen Wladimir Putin und jedem anderen westlichen Spitzenpolitiker besteht darin, dass er (Putin- Anm. d. R.) dies klar sieht, während andere dies nicht bemerken“, so Assad.
Und so basiert die „Einmischung“ Russlands auf den Werten und zugleich den Interessen des russischen Volkes, erklärte der syrische Präsident.
Der NBC-Reporter Bill Neely, der Assad interviewte, schreibt später in seinem Twitter-Account: „Ich habe ihn gefragt, was die Lage in Syrien verändert hat und er hat ohne Zögern geantwortet ‚Russland`“.
Der Besuch von US-Außenminister in Russland ist für den 14. und 15. Juli angesetzt. Zuvor hatte der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow mitgeteilt, dass ein mögliches Treffen zwischen Putin und Kerry zurzeit behandelt werde.
Am 11. Juli hatte das US-Außenministerium Kerrys Besuch in Russland für den 14. und 15. Juli angekündigt. Dies wird bereits der zweite Besuch Kerrys in Russland seit Jahresbeginn und der vierte seit Mai 2015.
In Syrien dauert seit März 2011 ein bewaffneter Konflikt an, der laut Uno-Angaben bereits mehr als 220.000 Todesopfer gefordert hat. Den Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad stehen Rebellen, aber auch islamistische Terrormilizen gegenüber, die verschiedenen bewaffneten Gruppierungen angehören.
Seit dem 27. Februar gilt in Syrien eine Waffenruhe zwischen den Regierungstruppen und bewaffneten Rebellen.
Die russische Luftwaffe fliegt seit dem 30. September auf Bitten der Regierung in Damaskus in Syrien Angriffe gegen Stellungen der Terrorgruppen Daesh und al-Nusra, die in den vergangenen Jahren weite Teile Syriens unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Ende März wurde der Großteil der russischen Militärs und Technik aus Syrien abgezogen.
Quelle:sputniknews
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