Pokémon Go kann süchtig machen. Diese Erfahrung machen derzeit Millionen Spieler auf der ganzen Welt. Wegen der App kam es bereits zu Autounfällen und bewaffneten Überfällen. Ein Mann wurde von seiner Partnerin beim Fremdgehen erwischt, weil er in der Wohnung seiner Ex ein Pokémon gefangen hat. Ein anderer ging lieber auf Monsterjagd, während seine Frau das gemeinsame Kind bekam. Ein besonders krasser Fall ereignete sich Montagnacht: Ein junger Mann aus Oregon wurde nachts niedergestochen, doch statt ins Krankenhaus zu gehen, suchte er weiter nach Pokémon.
Messer statt Monster
Der 22-jährige Michael Baker ist ein großer "Pokémon Go"-Fan. Um alle Exemplare der knuddeligen Monster zu erwischen, ging er sogar Montagnacht gegen ein Uhr mit seinem Smartphone auf die Pirsch. Er wollte neues Bier und Chips holen, warum also unterwegs nicht ein paar Pokémon schnappen, dachte er sich.
Zehn Tipps für Pokémon Go
Als er bei seiner nächtlichen Wanderung einen Fremden erblickte, ging er davon aus, dass er einen ebenso motivierten Pokémon-Sammler traf. "Ich sah ihn und fragte, ob er Pokémon Go spiele", erklärte Baker dem US-Sender "KPTV". "Er reagierte nur mit einem `Was?`." Dann zückte der Fremde ein Messer und stach Baker in die Schulter.
Doch statt sofort ins nächste Krankenhaus zu fahren und die klaffende Wunde behandeln zu lassen, wartete Baker bis zum nächsten Morgen, weil er zuvor noch ein paar Pokémon fangen wollte. Er wolle der erste sein, der alle 151 Pokémon fängt, erklärte Baker. Keine besonders gute Idee, denn die Wunde war so groß, dass sie mit acht Stichen genäht werden musste. "Ich habe mein Leben riskiert", sieht Baker nun ein.
Die Polizei hat einem Bericht der "Daily Mail" zufolge bislang den Täter nicht fassen können.
Immer mehr Zwischenfälle dank Pokémon Go
Es ist nicht das erste Mal, dass es zu Zwischenfällen wegen Pokémon Go kommt. Eine 19-jährige Teenagerin aus Wyoming entdeckte auf der Monster-Jagd an einem Gewässer eine Wasserleiche, in Missouri lockte eine kriminelle Bande mehrere Pokémon-Go-Spieler in eine unbeobachtete Ecke und überfiel sie mit Waffengewalt.
Quelle : stern.de
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