Der "Derrick"-Sender ZDF, der zwischen 1973 und 1997 mehr als 280 Folgen der Krimireihe produzierte, hatte die Ausstrahlung von Wiederholungen im Jahr 2013 gestoppt. Zuvor war bekannt geworden, dass der 2008 verstorbene Tappert im Zweiten Weltkrieg bei der Waffen-SS war. Das geht aus einem Dokument hervor, das bei der Deutschen Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der deutschen Wehrmacht (Wast) gefunden worden war.
Der Solinger Politikwissenschaftler Jörg Becker hatte 2013 bei den Recherchen für ein Buch herausgefunden, dass der als Derrick-Darsteller weltweit berühmt gewordene Schauspieler von 1943 an als Panzergrenadier Mitglied der Waffen-SS gewesen ist. Er diente demnach im SS-Regiment "Totenkopf". Tappert war zu diesem Zeitpunkt 19 Jahre alt.
Kritik von Weggefährten am ZDF
Tappert selbst hatte über seine Zeit im Zweiten Weltkrieg weitgehend geschwiegen. In einem Interview hatte er einst lediglich erklärt, er sei Kompaniesanitäter gewesen und gegen Ende des Krieges in Gefangenschaft geraten.
In der Rolle des Oberinspektors Stephan Derrick in der gleichnamigen TV-Serie wurde Tappert berühmt. Die ZDF-Serie wurde in mehr als hundert Ländern ausgestrahlt. Tappert starb 2008 im Alter von 85 Jahren.
"Ein Stück TV-Kult. Das Millionen mögen, zu verdammen, weil die Geschichte eines Darstellers Fragen aufwirft, halte ich für übertrieben und eine Bevormundung der Zuschauer", sagte Harry-Darsteller Fritz Wepper der "Bild". Auch der damals für die Serie verantwortliche ZDF-Redakteur Claus Legal sagte der "Bild": "Er hat in seinem Leben danach längst bewiesen, dass der fest auf dem Boden des Grundgesetzes steht."
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