Minister Herrmann: Ärzte sahen bei Amokläufer eher Suizidgefahr

  25 Juli 2016    Gelesen: 445
Minister Herrmann: Ärzte sahen bei Amokläufer eher Suizidgefahr
Bayerns Innenminister Herrmann hat in „hart aber fair“ Zweifel daran geäußert, dass man den Plan des Amokläufers frühzeitig hätte erkennen können. Eine Journalistin berichtete dagegen, der Täter habe Mitschülerinnen bedroht.
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat bezweifelt, dass man das Vorhaben des Amokläufers von München früher hätte erkennen können. Die Ärzte, die den jungen Mann vorher wegen einer psychischen Erkrankung behandelt haben, hätten eher eine Suizidgefahr gesehen, sagte Herrmann am Sonntagabend in der ARD-Sendung „hart aber fair“. „Keiner hat gesagt, dass sie die Gefahr gesehen haben, dass er aggressiv gegenüber anderen Menschen werden könnte.“

Die Reporterin der „Süddeutschen Zeitung“, Annette Ramelsberger, sagte dagegen, sie habe mit Mitschülerinnen des Amokläufers gesprochen, die von Drohungen des jungen Mannes berichtet hätten. Er habe gedroht, sie alle umzubringen oder ein Attentat zu verüben, berichtete die Journalistin in der Sendung.

Der 18 Jahre alte Täter hatte am Freitagabend in und vor einem Einkaufszentrum sowie in einem Schnellrestaurant um sich geschossen und neun Menschen - überwiegend Jugendliche - und schließlich sich selbst getötet. Drei Menschen schweben noch in Lebensgefahr. Insgesamt gab es laut Landeskriminalamt 35 Verletzte.

Nach bisherigem Stand der Ermittlungen gibt es unter den Opfern keine Mitschüler des Täters. Der 18 Jahre alte Deutsch-Iraner war nach Angaben der Ermittler nach Abschluss einer Mittelschule zuletzt auf einer Fachoberschule. Er soll im Jahr 2012 von Mitschülern gemobbt worden sein.


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