IS bekennt sich zu Terroranschlag auf Kirche in Frankreich
Eine Geiselnahme im Norden des Landes erschüttert Frankreich. Zwei bewaffnete Männer sollen in einer Kirche mehrere Menschen in ihre Gewalt gebracht haben. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP wurde mindestens eine Geisel, der 84-jährige Pfarrer, brutal ermordet. Es gibt drei Verletzte, eine Person schwebt in Lebensgefahr. Frankreichs Präsident Francois Hollande nannte den Angriff auf die Kirche einen "schändlichen terroristischen Anschlag".
Die Geiselnehmer hatten sich laut Hollande auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) berufen.Die Zeitung "Le Point" hatte schon zuvor berichtet, dass die Täter während des Angriffs "Daesh" geschrien hatten, ein Synonym für die Terrormiliz IS. Mittlerweile hat sich auch die IS-Terrormiliz zu dem Anschlag auf die Kirche bekannt. Es habe sich um "zwei Soldaten" des IS gehandelt.
Die Bewaffneten waren Berichten zufolge um 10 Uhr vormittags während eines Gottesdiensts in die Kirche eingedrungen und verschlossen die Türen. Die Zeitung "Le Figaro" schreibt, dass die Männer den Pfarrer, zwei Nonnen und zwei Gläubige als Geiseln genommen hatten. Eine weitere Nonne soll entkommen sein und den Notruf abgesetzt haben. Eine Bestätigung für diese Informationen gab es nicht.
Bericht: Pfarrer Kehle durchgeschnitten
Die Geiselnahme soll rund 40 Minuten gedauert haben. Die Angreifer hatten dabei dem 84-jährigen Pfarrer Jacques H. die Kehle durchgeschnitten, berichtet "Le Figaro". Einem Bericht von "Le Parisien" zufolge liefen die Verdächtigen danach aus dem Vorderportal auf den Kirchplatz, wo sie auf Polizisten mit mindestens einer kleinkalibrigen Waffe schossen. In ersten Berichten hatte es noch geheißen, die Täter seien nur mit Messern bewaffnet gewesen. Eine Kugel traf einen Polizisten ins Bein, zwei Geschosse blieben in Polizeischutzschilden stecken. Darauf eröffneten die Sonderpolizisten das Feuer.
Frankreichs Präsident Francois Hollande und Innenminister Bernard Cazeneuve sind mittlerweile am Tatort angekommen. Premier Manuel Valls nannte den Angriff "barbarisch": "Horror angesichts der barbarischen Attacke auf eine Kirche (...). Ganz Frankreich und alle Katholiken sind verletzt worden. Wir stehen zusammen", twitterte er. Der Papst sprach von einer "absurden Gewalttat".
Frankreich und Deutschland wurden in den vergangenen Wochen von Terrorangriffen erschüttert. Im südfranzösischen Nizza kam es vor eineinhalb Wochen zu einem Anschlag mit 84 Toten. Erst heute wurde bekannt, dass die Polizei zwei weitere mögliche Helfer des Angreifers festgenommen hat. Sie könnten ihn "logistisch unterstützt haben".
Quelle: diepresse.com