Staatsanwaltschaft verklagt NPD-Politiker

  28 Juli 2016    Gelesen: 690
Staatsanwaltschaft verklagt NPD-Politiker
Knapp ein Jahr nach dem Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft im brandenburgischen Nauen hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den NPD-Kommunalpolitiker Maik Schneider und fünf mutmaßliche Komplizen erhoben. Fünf Angeklagten werde die Gründung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft Potsdam mit. Schneider, der in Nauen Stadtverordneter ist, wird von der Anklage als Rädelsführer angesehen.
Eine Sporthalle, die als Notunterkunft für Flüchtlinge dienen sollte, war in der Nacht zum 25. August 2015 in Brand gesetzt und vollkommen zerstört worden. Einzelnen Mitgliedern der Gruppe werden weitere rechtsextreme Straftaten wie Brandstiftung am Auto eines polnischen Bürgers und ein Farbbeutel-Anschlag auf ein Parteibüro der Linken vorgeworfen. An dem Brandanschlag auf die Sporthalle sollen alle sechs Angeklagten beteiligt gewesen sein.

Die Zelle wird außerdem verdächtigt, einen in der Flüchtlingshilfe engagierten Jugendverein schriftlich bedroht und in der Stadt Flugblätter verteilt zu haben, auf denen zum "absoluten Widerstand" gegen eine "Invasion der Ausländer" aufgerufen wurde. Das Schreiben soll unter anderem Tipps zum Bau von Molotow-Cocktails und Rohrbomben enthalten haben. Der Bus des Jugendvereins wurde mehrfach beschädigt.

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